Hamburg. St. Paulis geheime Generalprobe endet mit einer Nullnummer. Kauczinski hat das Team für Darmstadt im Kopf. Ziereis operiert.

Diese Generalprobe gab keinen Anlass zur Euphorie, war aber auch nicht wirklich misslungen. Das 0:0 des FC St. Pauli am Montagnachmittag vor den Augen des Technischen Direktors Ewald Lienen, aber ansonsten leeren Rängen des Millerntor-Stadions gegen den Drittliga-Dritten KFC Uerdingen brachte für Trainer Markus Kauczinski vor allem die Erkenntnis, dass im Spiel nach vorn und beim Torabschluss noch Steigerungsbedarf besteht. Eine Woche ist noch Zeit für die Feinabstimmung, bis St. Pauli am Dienstag kommender Woche (20.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 wieder in die Zweite Liga startet.

Für den Ex-HSVer Maxi Beister (r., gegen Daniel Buballa) war es trotz des Testspielcharakters ein besonderes Duell.
Für den Ex-HSVer Maxi Beister (r., gegen Daniel Buballa) war es trotz des Testspielcharakters ein besonderes Duell. © Witters

Kauczinski hatte gegen den prominent besetzten Aufstiegsanwärter aus Krefeld um Weltmeister Kevin Großkreutz und den ehemaligen HSV-Publikumsliebling Maxi Beister wie erwartet eine Startelf auf den Rasen geschickt, die so auch in Darmstadt auflaufen könnte. Dies bedeutete vor allem, dass Winterneuzugang Alexander Meier zunächst auf der Bank Platz nahm und sich stattdessen Dimitrios Diamantakos als einziger echter Stürmer versuchen durfte. Der Grieche bekam dabei auch den Vorzug gegenüber Sami Allagui.

Kauczinski sieht Meier auf der Bank

Kevin Großkreutz im Duell mit Ryo Miyaichi
Kevin Großkreutz im Duell mit Ryo Miyaichi © Witters

"Die defensive Ordnung und die Spielkontrolle waren gut. Beim Spiel nach vorn haben wir zu viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen. Da müssen wir noch zulegen", analysierte St. Paulis Trainer. "Alex Meier kann bei dem Tempo noch kein ganzes Spiel durchhalten. Ich bin aber mit ihm zufrieden", sagte der Trainer über den gerade 36 Jahre alt gewordenen Meier, der in seinem dritten Testspiel für St. Pauli zum ersten Mal ohne Tor blieb. Bei einem Kopfball in der Schlussphase (87.) deutete er aber erneut seine Gefährlichkeit an.

Markus Kauczinski im Fachgespräch mit den unbezwingbaren Torhütern René Vollath (M., Uerdingen) und Robin Himmelmann.
Markus Kauczinski im Fachgespräch mit den unbezwingbaren Torhütern René Vollath (M., Uerdingen) und Robin Himmelmann. © Witters

Mit der Nullnummer fällt St. Pauli Testspielbilanz exakt ausgeglichen aus. Zuvor hatte es eine 2:3-Niederlage gegen den belgischen Erstligisten Royal Charleroi sowie einen 3:2-Sieg gegen SV Wehen Wiesbaden gegeben. "Ich glaube, dass wir nicht die eine Formation haben werden. Wir haben mal mit zwei Stürmern gespielt und es heute mit Christopher Buchtmann als hängende Spitze probiert. Es kann alles ganz ordentlich werden, aber ich hatte bisher noch nicht das Gefühl, dass es das jetzt ist. Wir werden jeden brauchen und ein gutes Händchen, im richtigen Moment das Richtige zu tun“, sagte Kauczinski.

Florian Carstens als Ersatz für Philipp Ziereis

Kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten beim damaligen rheinland-pfälzischen Oberligisten SV Roßbach/Verscheid: KFC-Trainer Stefan Krämer und St. Paulis Außenverteidiger Daniel Buballa.
Kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten beim damaligen rheinland-pfälzischen Oberligisten SV Roßbach/Verscheid: KFC-Trainer Stefan Krämer und St. Paulis Außenverteidiger Daniel Buballa. © Witters

Ein klares Signal ist, dass neben Ersatztorwart Svend Brodersen auch Stürmer Jan-Marc Schneider, Mittelfeldtalent Finn Ole Becker und vor allem Außenbahnspieler Cenk Sahin überhaupt nicht zum Einsatz kamen. "Daran kann man eine gewisse Reihenfolge erkennen“, sagte Kauczinski. Lob vom Trainer erntete erneut Innenverteidiger Florian Carstens (20), der als einziger Feldspieler durchspielte. Kauczinski vertraut ihm als Ersatz für Philipp Ziereis, der am Montag in Regensburg am gerissenen Kreuzband operiert wurde. Dennoch sucht St. Pauli auch externen Ersatz.