Oliva Nova. St. Paulis Torwart Nummer eins und Sportchef Uwe Stöver streben mindestens zwei weitere gemeinsame Jahre an.
Am Mittwoch ging für Robin Himmelmann das Fußballjahr 2019 so richtig los. Beim Test gegen den SV Wehen Wiesbaden stand er zum ersten Mal seit der Winterpause wieder in einem regulären Spiel im Tor des FC St. Pauli. Das erste Match im Rahmen des Trainingslagers im spanischen Oliva Nova am vergangenen Freitag gegen Charleroi (2:3) hatte der 29-Jährige verpasst, weil er an leichten Hüftbeschwerden litt. Die sind überwunden, Himmelmann spielte von Beginn an und trug sogar die Kapitänsbinde, ehe er für die zweiten 60 Minuten seinem Stellvertreter Svend Brodersen Platz machte.
Unterdessen fragen sich die Anhänger des FC St. Pauli, ob sie auch in der kommenden Saison Robin Himmelmann im Tor des Zweitligisten sehen werden. Tatsache ist, dass der Keeper zu den aktuell noch 13 Spielern des Profikaders gehört, deren Verträge am Ende dieser Spielzeit auslaufen. Während der 21 Jahre alte Svend Brodersen schon Anfang November seinen Kontrakt mit St. Pauli bis zum 30. Juni 2021 verlängert hatte, hat sich beim Stammkeeper in dieser Hinsicht noch nichts Konkretes getan.
Deutet sich ein Umbruch an?
Deutet sich hier also schon im Hinblick auf die kommende Saison ein Umbruch an? Bekannt ist, dass sich St. Paulis Führung zum Ziel gesetzt hat, mittelfristig die Torhüterposition aus dem eigenen Nachwuchs zu besetzen. Vor diesem Hintergrund ist Eigengewächs Brodersen in dieser Saison auch schon von der Nummer drei zum ersten Ersatzkeeper aufgestiegen und somit in jedem Zweitligaspiel dabei – wenn auch bisher nur auf der Bank. Angesichts dessen hatte Philipp Heerwagen Ende August St. Pauli verlassen und war zum Ligakonkurrenten FC Ingolstadt gewechselt, wo er als Startelf-Torwart aber wieder abgelöst wurde und nun noch Philipp Tschauner vor die Nase gesetzt bekam. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bei St. Pauli wird es aber aller Voraussicht in der kommenden Saison auf der Torwartposition noch so bleiben wie bisher. „Robin Himmelmann hat in den vergangenen eineinhalb Jahren noch einmal eine positive Entwicklung genommen. Wir haben ihm ein Angebot vorgelegt und befinden uns mit ihm und seinem Berater in einem intensiven Austausch über eine mittelfristige Vertragsverlängerung“, sagte am Mittwoch St. Paulis Sportchef Uwe Stöver dem Abendblatt. Der neue Kontrakt soll also mindestens zwei Jahre laufen. Stöver musste allerdings einräumen: „Das Ende ist im Moment noch offen.“
Die Tendenz ist klar
Himmelmann selbst bestätigte am Mittwoch auf Nachfrage, dass er ein Angebot vorliegen habe. „Ich habe eine gewisse Zeitspanne, um mich zu entscheiden. Jetzt läuft erst einmal die Vorbereitung auf die 16 verbleibenden Saisonspiele, der Fokus ist auf das erste Spiel am 29. Januar in Darmstadt gerichtet. Deshalb habe ich das Thema im Moment nur im Hinterkopf. Wenn eine Entscheidung gefordert ist, werde ich sie auch treffen“, sagte er.
Die grundsätzliche Tendenz ist allerdings klar. „Wenn ich mich unbedingt verändern wollte, hätte ich dem Verein schon signalisiert, dass er sich um mich keine Mühe machen muss“, sagte er. „Ich habe aber jetzt noch nicht vor, irgendetwas Verrücktes zu machen. Wir sind in guten Gesprächen. Der Rest wird irgendwann bekanntgegeben“, sagte Himmelmann. Auf das, was das „Verrückte“ irgendwann sein soll, hat er sich noch nicht festgelegt. „Es gibt ja ein paar reizvolle Möglichkeiten, wie man Job und Horizonterweiterung verbinden kann. Ich habe ein paar Kumpels, die im Ausland spielen. Ich mache aber alles zu seiner Zeit. Wenn es jetzt ein Zweijahresvertrag wird, dann schaue ich eben in zwei Jahren wieder, wie es weitergeht.“
Positive Entwicklung bei Brodersen
Unterdessen stellte Sportchef Stöver klar, dass Brodersen auch in der kommenden Saison nicht zu einem anderen Club, etwa einem Drittligisten, ausgeliehen werden soll, um Spielpraxis zu bekommen. Diese Option war schon einmal erwogen, dann aber verworfen worden. „Wir sehen bei Svend eine absolut positive Entwicklung. Es wird ein Konkurrenzkampf sein, wer letztlich im Tor spielt – ob der Junge oder der Erfahrene. Das werden die Trainer entscheiden, wobei Torwarttrainer Mathias Hain ein starkes Gewicht mit einbringen wird“, sagte er.