Hamburg. 250 Anhänger waren daran gehindert worden, das Spiel in Bielefeld zu sehen. Das will der Kiezclub nicht hinnehmen.

Der FC St. Pauli hat auf die Maßnahmen der Polizei gegen Hunderte seiner Fans reagiert. "Mit großer Betroffenheit" habe der Fußball-Zweitligist zur Kenntnis genommen, dass am Sonntag 250 Anhänger von den Sicherheitskräften daran gehindert worden seien, den 2:1-Sieg bei Arminia Bielefeld im Stadion mitzuerleben.

"In der Aufarbeitung der Vorfälle kritisieren die Verantwortlichen des Clubs und des Fanladens St. Pauli den Einsatz von Pfefferspray in einem geschlossenen Zugwaggon (…) sowie das spätere, stundenlange 'Einkesseln' von rund 250 Fans als unverhältnismäßig", heißt es in einer Mitteilung des Kiezclubs. Eine Aufarbeitung der Ereignisse in Bielefeld habe ergeben, dass auch Minderjährige unter den Eingekesselten gewesen seien. Zudem sei die Verpflegung der Gruppe verhindert oder nur nach Vorlage der Personalien gestattet worden. Die Fans hätten sich am Bahnhof "kooperativ und gewaltfrei" verhalten.

St. Pauli erwägt rechtliche Schritte

"Der FC St. Pauli prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die verantwortliche Einsatzleitung der Polizei zu den Vorkommnissen am Bahnhof und dem Stadion", teilte der Verein mit.

Die Bundespolizei hatte am Sonntag von "gezielten Provokationen" im Zug gesprochen. Als die begleitenden Beamten die Personalien eines Fans überprüfen wollten, hätten sich alle Mitreisenden solidarisiert und die Polizisten körperlich und mit PVC-Stangen attackiert. In Bielefeld dann seien die Fans aufgehalten worden, um die Täter zu identifizieren.

Es seien 18 Strafverfahren wegen Landfriedensbruch sowie wegen Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet worden. Zudem wurden Vermummungsmaterial, Zahnschutz, Quarzhandschuhe sowie weitere PVC-Stangen zunächst sichergestellt. Die 18 identifizierten "Problemfans" seien nach Hamburg zurückbegleitet worden.

DFB brummt St. Pauli Strafe auf

Unterdessen kommt das Fehlverhalten seiner Fans den FC St. Pauli teuer zu stehen. Weil sie im Derby beim HSV am 30. September mindestens 25 bengalische Feuer abgebrannt haben, muss der Kiezclub eine Strafe von 15.000 Euro zahlen. Das hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes am Montag entschieden. Der Verein hat dem Urteil bereits zugestimmt.