Hamburg. Das Testspiel heute Abend ist der Auftakt zur Partnerschaft des FC St. Pauli mit dem englischen Premier-League-Club.

Seit knapp drei Wochen ist die Kooperation des FC St. Pauli mit dem englischen Premier-League-Club Stoke City in trockenen Tüchern. An diesem Dienstag (18.30 Uhr/DAZN live) kommt es im Millerntor-Stadion zum ersten publikumsträchtigen Ereignis dieser Partnerschaft. Für das Testspiel der Profiteams waren bis Montag gut 9000 Karten verkauft, St. Pauli rechnet mit bis zu 12.000 Zuschauern.

Darunter werden rund 300 Anhänger von Stoke City sein, die in den Blöcken H1 und H2 auf der Haupttribüne untergebracht werden. Die Nordtribüne, auf der sich regulär der Gästeblock befindet, bleibt bei diesem Spiel geschlossen. Von einer größeren Gefährdungslage gehen die Sicherheitsbehörden offenbar nicht aus.

Weltweites Scouting

„Wir haben von der Polizei keine gesonderten Anforderungen erhalten, wie etwa eine Erhöhung der Ordnerzahl“, sagte am Montag St. Paulis Medienchef Christoph Pieper. Im vergangenen Sommer hatte es nach dem Testspiel des HSV gegen Stoke eine Schlägerei auf St. Pauli gegeben.

Bereits sechseinhalb Stunden vor dem Anpfiff werden Führungskräfte beider Clubs inhaltliche Details der Kooperation, die die erste ihrer Art zwischen einem deutschen Profiverein und einem englischen Premier-League-Club ist, bekannt gegeben. Dann werden für Stoke der Vorstandschef (CEO) Tony Scholes, der Technische Direktor Mark Cartwright und auch Cheftrainer Mark Hughes auf dem Podium sitzen. Für St. Pauli werden Geschäftsführer An­dreas Rettig, der Technische Direktor Ewald Lienen und Cheftrainer Olaf Janßen dabei sein. Der Zweitligist verspricht sich auf sportlichem Gebiet von der Kooperation vor allem Vorteile aus dem weltweiten Scouting von Stoke.

Ganze Reihe von Parallelen

„Auf finanziellem Gebiet liegen zwar Welten zwischen den Clubs, aber ansonsten gibt es eine ganze Reihe von Parallelen. Die Stadien haben eine ähnliche Größe, die Clubs sind bei der Bevölkerung im regionalen Umfeld sehr stark verwurzelt“, sagt Ewald Lienen. Es wird eine seiner neuen Aufgaben sein, die sportlichen Aspekte der Partnerschaft mit Inhalten zu füllen. Dazu gehören das Trainercoaching und der Austausch über die Arbeitsweisen in den Nachwuchsleistungszentren.

Auch in den Bereichen Vermarktung, Merchandising und Medien wird es zwischen St. Pauli und Stoke einen Wissenstransfer geben. Hier versprechen sich die Engländer offenbar, für sich Lehren aus der nationalen und internationalen Popularität des Kiezclubs zu ziehen.

Das Testspiel an diesem Dienstag gegen Stoke betrachtet St. Paulis Kapitän Bernd Nehrig als Möglichkeit, die beim 1:0 in Bochum gezeigten Stärken weiter zu festigen und an den Schwächen zu arbeiten.