Hamburg. Die Verträge von 13 Profis laufen am Saisonende beim FC St. Pauli aus, aber schon 15 sind mindestens bis 2017 gebunden.

Philipp Ziereis hat es schon getan, Kyoungrok Choi folgte ihm in der vergangenen Woche, doch Lennart Thy verspürt noch gar keinen Drang, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim FC St. Pauli zu verlängern, obwohl ihm der Verein bereits ein entsprechendes Angebot vorgelegt hat. So unterschiedlich sind die Befindlichkeiten im Kader des Kiezclubs bei jenen Akteuren, deren bisheriges Arbeitspapier am Ende dieser Saison ausläuft. Und es gibt auch Spieler, bei denen die Clubführung kein Interesse an einer Weiterbeschäftigung hat – jedenfalls nicht zu den aktuellen finanziellen Konditionen.

„Wir haben mit allen Spielern, deren Vertrag ausläuft und die wir halten möchten, gesprochen und individuell ein Zeitfenster vereinbart, in dem sie sich entscheiden können. Wir wollen niemanden unter Zeitdruck setzen, aber wir möchten auch vermeiden, dass wir unnötig lange hingehalten werden“, erläutert St. Paulis Sportchef Thomas Meggle die Strategie des Vereins.

Die Vertragsverlängerungen mit dem zum Stammspieler und Leistungsträger aufgestiegenen Innenverteidiger Ziereis, 22, und dem hoch veranlagten und zuvor auch von Leverkusen und dem HSV umworbenen Offensivspieler Choi, 20, jeweils bis 2019 sind für Meggle bemerkenswerte Erfolge zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Doch es wartet in dieser Hinsicht auch noch einiges an Arbeit auf den 40-Jährigen, der am Mittwoch kommender Woche genau ein Jahr die Position des Sportchefs innehat.

Da ist aktuell die Personalie Thy zu nennen. Dessen Verhandlungsposition hat sich seit seinen vier Treffern beim 4:0 gegen Düsseldorf sowie seinem Tor und seinem Kopfball zu Chris Löwes Eigentor in Kaiserslautern erheblich verbessert. Zudem ist der 23-Jährige dank seiner läuferischen Qualitäten im Team des FC St. Pauli bei der von Trainer Ewald Lienen bevorzugten Spielweise quasi unersetzlich. Erst vor wenigen Monaten wechselte Thy zudem den Berater. Anstelle von Serafino Luzzi, der auch Philipp Ziereis betreut, ist nun die Hamburger Firma EMG Mun­dial Sports Media für Thy zuständig.

„Ich werde das Angebot in meinem internen Kreis noch diskutieren. Noch gibt es keinen Grund, mich zu entscheiden“, sagte Thy zuletzt. Es ist zu erwarten, dass weitere Treffer in den beiden verbleibenden Spielen bis zur Winterpause das Interesse anderer Clubs an ihm verstärken dürften.

Einen Vertrag über das Ende der laufenden Saison hinaus haben die drei Torhüter Robin Himmelmann, Philipp Heerwagen und Svend Brodersen (alle bis 2017), die Abwehrspieler Lasse Sobiech (2017), Ziereis (2019), Sören Gonther (2017), Daniel Buballa (2017) und Jan-Philipp Kalla (2018), die Mittelfeldakteure Marc Rzatkowski (2017), Dennis Rosin (2017) sowie die Offensivspieler Ryo Miyaichi (2018), Jeremy Dudziak (2018), Choi (2019), Maurice Litka (2018) und Nico Empen (2018). Das sind immerhin 15 Profis des insgesamt 28 Mann großen Profikaders.

Zu den verbleibenden 13 Spielern, deren Verträge am Saisonende auslaufen, gehören als aktuelle Leistungsträger Verteidiger Marc Hornschuh, die Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann, Enis Alushi, Sebastian Maier und Bernd Nehrig sowie die Offensivspieler Waldemar Sobota und eben Lennart Thy. Zudem enden im kommenden Juni die Kontrakte von Fafa Picault, John Verhoek und Davidson Eden sowie die der Eigengewächse Yannick Deichmann, Andrej Startsev und Okan Kurt. Viel Arbeit also für Sportchef Meggle.