Hamburg. Zweitligisten beschließen Ende des Merchandising-Vertragsverhältnisses. Andernfalls hätte St. Pauli bei Union mitverdient.

St. Paulis Zweitligakonkurrent 1. FC Union Berlin ist erwartungsgemäß aus dem Vertrag mit dem Fanartikelhändler Upsolut ausgestiegen. Damit zog der Hauptstadtclub eine entsprechende Klausel. Diese hatte Union die außerordentliche Kündigung erlaubt, sollte die Upsolut Merchandising GmbH und Co. KG ihren Besitzer wechseln.

Dies war mit der Übernahme des Unternehmens durch den FC St. Pauli, der vor zwei Wochen die Anteile der Upsolut-Mehrheitseigner Lagadère (51 Prozent) und Miles (39 Prozent) kaufte, nun geschehen. Durch den Aufkauf hätte St. Pauli an Unions Merchandising mitverdient. Der Anteil der "Eisernen" am Gesamtumsatz von 8,5 Millionen Euro betrug rund 1,8 Millionen Euro.

Die Einigung über den Vertragsausstieg sei in "sehr partnerschaftlichen Gesprächen" erfolgt, betonte St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig am Montag: „Es war für beide Parteien eine unglückliche Konstellation und wir hätten an Unions Stelle ähnlich gehandelt."

Auch Union will Fanartikel in Eigenregie

„Beiden Seiten war klar, dass nach der Übernahme keine weitere Zusammenarbeit im Merchandising-Bereich möglich ist", sagte Unions Pressesprecher Christian Arbeit. Die Trennung solle Anfang des neuen Jahres "ohne Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebes" erfolgen.

Ab 3. Januar 2016 wolle auch Union Berlin seine Merchandising-Rechte selbst verwerten. Mit St. Pauli verständigten sich die Köpenicker auf eine Übernahme-Regelung der Fanshop-Mitarbeiterr durch den Verein. Zuvor hatte auch der Kiezclub den 80 bei Upsolut beschäftigten Mitarbeitern in den Shops, den Lagern und der Verwaltung eine Übernahme zugesichert.

Für Upsolut muss St. Pauli in zwei Raten 1,265 Millionen Euro locker machen. Dem Kauf war ein jahrelanger Rechtsstreit vorangegangen, in dem der Fußballverein bis zuletzt vergeblich versucht hatte, aus dem 2004 abgeschlossenen 30-Jahresvertrag auszusteigen.