Hamburg. Die Kiezkicker sind auch in der Fairnesswertung ein Spitzenteam. Vor allem die Statistik der Innenverteidiger beeindruckt.

Das sportliche Image des FC St. Pauli ist landesweit klar umrissen. Emotional, kampfstark, ekelig. Kurz gesagt: ein Team, das dem Gegner wehtun kann. Blickt man auf die Fairplay-Tabelle der Zweiten Liga, muss man konstatieren, dass die Kiezkicker regelrecht brav geworden sind. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen kassierte in dieser Saison noch keinen Platzverweis. Lediglich Aufsteiger Arminia Bielefeld liegt in dem Ranking noch vor St. Pauli. Kurios: Bereits in der vom Abstiegskampf geprägten Vorsaison kamen die Hamburger gänzlich ohne Platzverweis durch die 34 Partien. Dieser Trend scheint sich nun nahtlos fortzusetzen.

Trotz der aggressiven Spielweise schaffen es die Profis, die Zweikämpfe überwiegend fair zu gestalten. Auch der zuweilen übertriebene, verbale Austausch mit den Schiedsrichtern wurde reduziert. In der internen Sünderkartei teilen sich Defensivallrounder Jan-Philipp Kalla und Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann Rang eins mit jeweils drei Gelben Karten.

Abwehrzentrale besonders fair

Besonders beeindruckend: Die permanent in Zweikämpfe verwickelten Innenverteidiger Lasse Sobiech und Philipp Ziereis kamen in den bisherigen 14 Spielen nahezu ohne gröbere Regelverstöße aus. Beide Leistungsträger kassierten bisher jeweils nur zweimal „Gelb“ – eine überragende Statistik.

Ohnehin präsentiert sich die Abwehrzentrale extrem fair. Sobiech (16 Fouls in 14 Spielen) und Ziereis (13 Fouls in 13 Spielen) kommen trotz ihrer Zweikampfhärte in ihren Duellen Mann gegen Mann überwiegend ohne Regelwidrigkeiten aus.

Thy-Time: Die Viererpackshow des St.-Pauli-Knipsers

Großer Dirigent, aber kein großer Zampano: Lennart Thy genoß seinen großen Auftritt beim 4:0 gegen Fortuna Düsseldorf zwar, verzichtete aber auf allzu viel Halligalli
Großer Dirigent, aber kein großer Zampano: Lennart Thy genoß seinen großen Auftritt beim 4:0 gegen Fortuna Düsseldorf zwar, verzichtete aber auf allzu viel Halligalli © WITTERS | TayDucLam
Dennoch zelebrierte St. Paulis Stürmer (r.) seinen ersten Streich mit einer kleinen Portion Extravaganz. „Das haben wir bei Traore mal gesehen“, erklärte Thy später
Dennoch zelebrierte St. Paulis Stürmer (r.) seinen ersten Streich mit einer kleinen Portion Extravaganz. „Das haben wir bei Traore mal gesehen“, erklärte Thy später © WITTERS | TayDucLam
„Endlich mal ein Abstaubertor“: Sein durchaus kompliziertes Tor zum 2:0 spielte Thy sogar noch herunter
„Endlich mal ein Abstaubertor“: Sein durchaus kompliziertes Tor zum 2:0 spielte Thy sogar noch herunter © WITTERS | TayDucLam
Dennoch musste er (neben Sebastian Maier) natürlich auch in der 22. Minute irgendwie jubeln
Dennoch musste er (neben Sebastian Maier) natürlich auch in der 22. Minute irgendwie jubeln © WITTERS | TayDucLam
Vielseitiger Stürmer: Beim 3:0 (69. Minute) bewies Thy Köpfchen. „Da köpfe ich ihn ganz gut rein“, gab der 23-Jährige schließlich selbst zu
Vielseitiger Stürmer: Beim 3:0 (69. Minute) bewies Thy Köpfchen. „Da köpfe ich ihn ganz gut rein“, gab der 23-Jährige schließlich selbst zu © WITTERS | TayDucLam
„Da musste ich ein bisschen schmunzeln“: Lennart Thy (l.) bejubelt mit Philipp Ziereis seinen Schlusspunkt aus der 85. Minute
„Da musste ich ein bisschen schmunzeln“: Lennart Thy (l.) bejubelt mit Philipp Ziereis seinen Schlusspunkt aus der 85. Minute © WITTERS | TayDucLam
Nach seinem historischen Auftritt sicherte sich Thy den Spielball
Nach seinem historischen Auftritt sicherte sich Thy den Spielball © WITTERS | TayDucLam
Große St.-Pauli-ParTHY: Im Mittelkreis gab der Viererpacker nach Schlusspfiff den Vortänzer
Große St.-Pauli-ParTHY: Im Mittelkreis gab der Viererpacker nach Schlusspfiff den Vortänzer © WITTERS | TayDucLam
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