Hamburg. Stürmer der U21 darf auf eine Beförderung zu den Profis hoffen. Doch noch ist der Qualitätsunterschied zu groß. Das ist Baumgarts Plan.

Wenn die Mannschaft des HSV am Sonnabend ins Volksparkstadion zum Nordduell gegen Holstein Kiel (20.30 Uhr) einläuft, wird Tom Sanne in Kiel sein. Statt mit den Profis in Hamburg um den Aufstieg zu kämpfen, wird der Nachwuchsstürmer bei den Talenten der U21 gebraucht. Wie es der Zufall so will, spielt auch die zweite Mannschaft des HSV gegen Kiel, allerdings Kilia, den Tabellenvorletzten der Regionalliga Nord.

Für die Mannschaft von Trainer Pit Reimers, der im Sommer durch den aktuellen Co-Trainer der Profis, Loic Favé, ersetzt wird, ist Sanne einer der Leistungsträger. 18 Tore hat der Youngster, der am vergangenen Sonnabend 20 Jahre alt wurde, in 26 Spielen geschossen. Eine beachtliche Quote.

HSV-Talent Tom Sanne zu den Profis?

Viele HSV-Fans fragen sich deshalb, wann Sanne eine Chance bei den Profis erhält? „Er hat sehr gute Torjägerqualitäten und kann sich weiter anbieten“, sagte Cheftrainer Steffen Baumgart am Donnerstag, als er dem Sturmtalent eine Perspektive aufzeigte. „Wir werden entscheiden, ob wir ihn in der Sommervorbereitung mit ins Trainingslager nehmen.“

Es wäre eine Maßnahme, die so etwas wie Sannes zweite Chance beim HSV bedeuten würde. Rückblick: Im Oktober 2022 debütierte das Sturmtalent unter Ex-Coach Tim Walter bei den Profis und traf gleich im ersten Spiel nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit gegen Magdeburg (2:3). Es folgte ein weiterer Einsatz als Joker drei Wochen später in Fürth (0:1), ehe es ruhiger um ihn wurde.

Tom Sanne trifft regelmäßig für die U21 des HSV. Rückt er im Sommer zu den Profis auf?
Tom Sanne trifft regelmäßig für die U21 des HSV. Rückt er im Sommer zu den Profis auf? © Witters

In der Vorbereitung auf diese Saison nahm Walter den Angreifer schließlich mit ins Trainingslager nach Kitzbühel, wo allerdings seine fußballerischen Schwächen, gerade im Kombinationsspiel, deutlich wurden. Daraufhin trainierte Sanne fast nur noch bei der U21 unter Reimers, im Wintercamp der Profis von Sotogrande war er schon gar nicht mehr mit dabei.

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Während beim HSV in den zurückliegenden Wochen eine Debatte um den fehlenden adäquaten Ersatz für Toptorjäger Robert Glatzel entstanden ist, machte Sanne durch Tore in der – zugegeben – qualitativ deutlich schlechteren Regionalliga auf sich aufmerksam.

„Tom mag ja in der Regionalliga ein guter Torjäger sein. In der Zweiten Liga gehören allerdings noch ein, zwei andere Faktoren dazu“, sagte Baumgart, der sich die Spiele der U21 nach Möglichkeit vor Ort anschaut. „Es ist schon auffällig, dass Tom in der Lage ist, Tore zu schießen. Deshalb haben wir ihn immer auf dem Schirm.“

Es sind Worte, die bei Sanne wieder Hoffnung auf eine Perspektive bei den Profis wecken dürften.