Düsseldorf. HSV-Mittelfeldspieler Laszlo Benes ist auf Linksaußen kein Faktor. „Das ist nicht meine Position“, sagt er selbst. Kritik vom Trainer.

Laszlo Benes sollte bei Fortuna Düsseldorf (0:2) eine besondere Rolle einnehmen. Auf ungewohnter Position als offensiver Linksaußen sollte er ein wichtiger Faktor im von HSV-Trainer Steffen Baumgart geforderten Pressing werden – und zugleich für ein direkteres Angriffsspiel über das Zentrum sorgen, indem er immer wieder nach innen zieht.

HSV-Profi Benes: „Nicht meine Position“

In der Praxis war davon allerdings wenig bis gar nichts zu sehen. Der in dieser Saison so spielstarke und torgefährliche Benes (elf Tore, acht Vorlagen) fremdelte mit seiner Aufgabe und nahm kaum Einfluss auf das Spiel. Es wirkte gar so, als sei er durch seine neue Positionierung seiner Stärken beraubt worden.

„Ich habe einen Tag vor dem Spiel erfahren, dass ich auf dem linken Flügel spielen soll. Jeder weiß, dass das nicht meine Position ist“, sagte der nach einer Rotsperre zurückgekehrte slowakische Nationalspieler. „Trotzdem habe ich Energie und Mentalität gezeigt, das geht auch auf dieser Position.“

HSV-Trainer Baumgart kritisiert Benes – eine Erklärung

Als Baumgart seinen Plan mit Benes nach der Partie erklärte und von einer „mannschaftlichen Maßnahme“ sprach, bei der „es ums Anlaufen ging“, brachte er zugleich seine Unzufriedenheit mit dem Ergebnis seiner Idee zum Ausdruck. „Er hat es nicht so umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem war die Entscheidung richtig“, sagte Baumgart und schob als Erklärung hinterher: „Wenn du drei Wochen raus bist, läuft es vielleicht auch nicht so, wie man es sich vorstellt.“

Ist der bis zu seinem Platzverweis im Spiel gegen Hannover (3:4) formstärkste Hamburger also während seiner Rotsperre aus dem Tritt gekommen? Oder lag es an der Position auf dem linken Flügel, dass Benes sein Leistungspotenzial nicht ausschöpfen konnte?

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Tatsächlich unterliefen dem zentralen Mittelfeldspieler auch einige positionsunabhängige Fehler beim ersten Kontakt, wie er hinterher – bezogen auf die gesamte Mannschaft – selbst bemängelte. Klar ist aber auch, dass er nicht in die Situationen kam, seine Mitspieler durch tiefe Pässe zu bedienen. Eine Qualität, die ihn sonst immer ausgezeichnet hatte.

HSV-Profi Laszlo Benes mit klarer Ansage

„Das Ergebnis ist ganz schlecht“, sagte Benes über die zweite Niederlage in Folge. „Wir müssen ganz schnell Stabilität reinbekommen und alles geben. Momentan fehlt es uns an allem: Mentalität, Passgenauigkeit und Klarheit. Wir treffen ständig falsche Entscheidungen und müssen die Spielsituationen besser erkennen, wann wir den letzten Pass spielen. Das ist zu wenig.“

Der 26-Jährige hat weiterhin das klare Ziel vor Augen, in der nächsten Saison mit dem HSV in der Bundesliga zu spielen. „Das Wichtigste ist, trotzdem aufzustehen und gegen Wiesbaden alles zu geben.“ Wahrscheinlich wird Benes dann wieder im Mittelfeldzentrum agieren.