Berlin. Torhüter Heuer Fernandes agiert unglücklich beim Gegentor. Muheim glänzt offensiv, Pherai mit einer zauberhaften Flanke.

Dank einer perfekten Flanke von Immanuel Pherai und der Energieleistung von Einwechselspieler Ludovit Reis findet der HSV zurück in die Erfolgsspur. Die Hamburger gewinnen 2:1 (0:0) bei Hertha BSC und stehen nun wieder auf dem direkten Aufstiegsplatz zwei. Die Einzelkritik der HSV-Profis:

Heuer Fernandes: Ließ Reeses Schuss vor dem Gegentreffer zum 1:1 unglücklich nach vorne abklatschen und weiß selbst am besten, dass er auch schon bessere Phasen hatte.

Van der Brempt: Durfte seiner vor dem Spiel formulierten Hauptaufgabe, Herthas Reese zu stoppen, erst nach 60 Minuten nachgehen und erledigte seinen Job deutlich zuverlässiger als Mikelbrencis und Oliveira beim Pokal-Aus vor zwei Monaten.

HSV-Einzelkritik: Bollwerk Ambrosius/Ramos

Ambrosius: Mr. Kompromisslos ist zurück. Eine Woche nach seinem rabenschwarzen Auftritt gegen den KSC, eroberte der Wilhelmsburger mit seiner resoluten Zweikampfführung die Herzen der Fans zurück.

Ramos: Die zweite zuverlässige Säule im Abwehrzentrum. Bildete ein Bollwerk mit seinem Nebenmann. Muss nun aber beweisen, solche Leistungen auch konstant abrufen zu können.

Muheim: Wohl dem, der so einen schwächeren rechten Fuß hat. Erzielte bereits sein drittes Saisontor, muss beim Verteidigen aber wieder enger an seinen Gegenspielern dran sein.

Meffert: Der Mittelfeldstratege, der sonst so viel mit Auge regelt, grätschte ungewohnt häufig und erwischte dabei immer das richtige Timing. Bei seinem Zweikampf gegen Reese vor dem 1:1 hätte möglicherweise auch eine Grätsche geholfen.

HSV-Einzelkritik: Alles lief über Pherai

Pherai (bis 90.+4): Der dynamischste Offensivspieler. Wenn die Gäste gefährlich vors Tor kamen, dann hatte der Niederländer seine Füße im Spiel. Seine zauberhafte Flanke ermöglichte den Auswärtssieg.

Poreba (ab 90.+4): Sicherte sich die Auflaufprämie.

Benes (bis 79.): Hamburgs bisheriger Spieler der Saison leistete sich erstaunlich viele Fehlpässe und verteidigte auch vor dem Gegentor nicht konsequent genug gegen Reese. Eine für seine Qualitäten ungewohnt unterdurchschnittliche Performance.

Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Kiel 29 / 59:34 / 58
1. FC St. Pauli 29 / 54:32 / 57
3. Düsseldorf 29 / 63:35 / 52
4. HSV 29 / 55:41 / 49
5. Hannover 29 / 51:36 / 45
6. Hertha 29 / 60:48 / 44
7. Karlsruhe 29 / 58:43 / 43
8. Fürth 29 / 40:42 / 42

Reis (ab 79.): Vom Reservisten zum Matchwinner. Bewies bei seinem Siegtreffer, welche Energie er der Mannschaft geben kann. Für den Aufstieg braucht der HSV einen fitten Anführer.

Jatta (bis 79.): Gegen einen so tief stehenden Gegner konnte der Gambier seine Schnelligkeit kaum ausspielen. Lieferte wenig Impulse für das Offensivspiel.

HSV-Einzelkritik: Dompé immer effizienter

Königsdörffer (ab 79.): Brachte frischen Offensivschwung, als alles nach einem Unentschieden aussah.

Nemeth (bis 76.): Der seit einem Jahr torlose Stürmer bräuchte dringend mal ein Erfolgserlebnis, um selbstbewusster aufzutreten. In Berlin verhinderte die Latte seinen ersten Saisontreffer, als der Ungar bei seinem Kopfball fast alles richtig machte.

Glatzel (ab 76.): Fehlte wegen einer vor wenigen Tagen zugezogenen Erkältung in der Startelf.

Dompé (90.+4): Herthas kompakte Defensive nahm dem Franzosen den Spaß an seinen Übersteigern. Für seine dritte Torvorlage im dritten Rückrundenspiel reichte es trotzdem. Agiert zunehmend effizienter.

Suhonen (ab 90.+4): Sein Comeback nach neun Monaten Verletzungspause beendet eine lange Leidenszeit.

Die Statistik:

  • Hertha: Ernst – Kenny, Leistner, Kempf, Karbownik – Bouchalakis – Niederlechner (70. Prevljak), Barkok, P. Dardai (60. Reese), Winkler (60. Scherhant) – Tabakovic.
  • HSV: Heuer Fernandes – Van der Brempt, Ambrosius, Ramos, Muheim – Meffert – Pherai (90.+4 Poreba), Benes (79. Reis) – Jatta (79. Königsdörffer), Nemeth (76. Glatzel), Dompé (90.+4 Suhonen).
  • Tore: 0:1 Muheim (58.), 1:1 Tabakovic (62.), 2:1 Reis (82.)
  • Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
  • Gelbe Karten: Kempf (3), Bouchalakis (4), Scherhant, Niederlechner (3), Leistner (5) – Pherai (2), Muheim (4)
  • Zuschauer: 58.013 (20.000 HSV-Fans)
  • Torschüsse: 7:16
  • Ecken: 4:6
  • Ballbesitz: 41:59 Prozent
  • Zweikämpfe: 72:76