Gelsenkirchen. Der HSV startet mit einem 2:0-Sieg beim FC Schalke 04 in die Rückrunde. Van der Brempt war bester Hamburger. Die Einzelkritik.

Der HSV ist mit einem 2:0 (2:0)-Sieg bei Schalke 04 in die Rückrunde der Zweiten Liga gestartet. Vor 61.992 Fans in der ausverkauften Veltins-Arena sorgten Immanuel Pherai und Laszlo Benes für den ersten Hamburger Dreier im Jahr 2024. Hinten warfen sich die HSV-Profis in viele gefährliche Abschlüsse, hatten dabei auch das nötige Glück. Die Einzelkritik:

HSV siegt auf Schalke: Die Abendblatt-Einzelkritik

Heuer Fernandes: Das Dach der Schalker Arena war geöffnet, das Hamburger Tor dank ihm verschlossen. Starker Rückhalt, der bei Ouwejans Aluminiumtreffern aber ehrlicherweise auch nur hinterhergucken konnte.

Van der Brempt: Seine punktgenaue Flanke vor dem 1:0 war das Gegenteil zur Gelsenkirchener Innenstadt: äußerst sehenswert. Auch defensiv stark, insgesamt bester Hamburger.

Ambrosius ohne Schnickschnack

Ambrosius: Wie man es im Ruhrpott mag: Kein Schnickschnack, sondern leidenschaftlicher Kampf. Die Schalker Fans dürfte er damit trotzdem nicht begeistert haben.

Ramos: Warf sich in so viele Schüsse und Zweikämpfe, dass sein Trikot anschließend wie nach einer Schicht in der Zeche aussah. 100 Prozent Zweikampfquote.

Heyer: Der Ersatz-Außenverteidiger war nach vorne zwar limitiert, ging hinten aber seiner eigentlichen Jobbeschreibung nach und verteidigte – was in der heutigen Zeit bei Außenverteidigern oft nicht selbstverständlich ist.

Meffert: Hatte in Kenan Karaman einen Dauerbewacher an seiner Seite, der es dem Regisseur nicht leicht machte.

Pherai beim 1:0 völlig unbewacht

Pherai (bis 72.): Profitierte bei seinem Führungstreffer davon, dass das Schalker Stellungsspiel wie die Bergwerke im Ruhrgebiet waren: unterirdisch. Auch sonst nutzte der Tempodribbler viele Räume, leitete gute Konter ein, ehe er angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Reis (ab 72.): Glück auf! Feierte nach seiner Schulter-Operation sein Pflichtspielcomeback.

Benes (bis 87.): Suchte häufiger den Abschluss, als es Sehenswürdigkeiten in Gelsenkirchen gibt. Einer war dann auch drin, ein weiterer wurde auf der Linie geklärt. Ein guter Auftritt.

Poreba (ab 87.): Feierte mit.

Jatta am Ende nicht mehr zwingend genug

Jatta: Riss vor dem 1:0 mit einem klugen Laufweg nach innen eine Lücke für Flankengeber Van der Brempt. Auch sonst bei vielen gefährlichen Aktionen dabei, aber irgendwie auch nicht zwingend genug.

Glatzel (bis 78.): Auch solche Spiele gibt es. Arbeitete viel für das Team, hatte aber kaum Torgelegenheiten.

Nemeth (ab 78.): Hätte in der Nachspielzeit die Deckel-drauf-Chance einleiten können, wenn seine Flanke nicht deutlich an Okugawa vorbeigeflogen wäre.

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Dompé (bis 78.): Schalke hat den Steiger, er den Übersteiger. Ließ seinen Gegenspieler bei seinem Dribbling und anschließenden Assist vor dem 2:0 so leicht stehen, als wäre es das dicknasige S04-Maskottchen Erwin gewesen. Muss trotzdem an seinem Passspiel arbeiten.

Okugawa (ab 78.): Bei seinem HSV-Debüt war noch lange nicht Schicht im Schacht. Zeigte direkt gute Ansätze.