Sotogrande. Außerdem ist eine erste Entscheidung über das Volksparkstadion gefallen, dessen Namensrecht der HSV gern verkaufen würde.

Das Bezirksamt Altona wird in Zukunft weniger E-Mails vom HSV erhalten. Der Grund ist der unmittelbar vor der Finalisierung stehende Austausch der Dachmembran des Volksparkstadions, durch den sich eine weitreichende Änderung ergibt. Bislang war der Zweitligist dazu angehalten, 48 und 24 Stunden vor jedem Heimspiel die Windvorhersagen prüfen und das Bezirksamt zu informieren. Dieser Vorgang wird künftig entfallen.

„Wenn die Vorhersage eine mittlere Windgeschwindigkeit von 9 Bf (Beaufort) oder eine Böenwindgeschwindigkeit von 11 Bf vorhersagt, wird die Veranstaltung abgesagt“, hatte Bezirksamtssprecher Mike Schlink vor fast eineinhalb Jahren dem Abendblatt gesagt. Gemeint waren orkanartige Böen, zu denen es in Hamburg an maximal zehn Tagen im Jahr kommen soll.

Vorausgegangen war eine Kontrolle, bei der festgestellt wurde, dass die Dachmembran bis Ende 2023 erneuert werden muss. „Das Hauptproblem für die Arena stellen Stürme mit einer Stärke über Windstärke 8 in Verbindung mit starkem Schneefall dar“, hatte Schlink mitgeteilt.

HSV-Stadion: Neues Dach sorgt für Änderung

Bis zum heutigen Tag meinte es das Wetter an Heimspieltagen immer gut mit dem HSV, der natürlich keine Partie absagen musste. Nach dem Ende Dezember abgeschlossenen Austausch der Dachmembran müssen in den kommenden Wochen zwischen einzelnen Feldern nur noch Fugen geschlossen und Entwässerungen angebunden werden. Im Anschluss wird auch der E-Mailverkehr mit dem Bezirksamt entfallen.

„Die Arbeiten an der Dachmembran liegen in den letzten Zügen, eine offizielle Fertigstellungsmitteilung haben wir noch nicht bekommen. Wenn die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind und dies entsprechend angezeigt wurde, entfällt die Vorgehensweise, dass vor den Spielen die Windvorhersage geprüft werden muss“, teilt Schlink dem Abendblatt mit. „Durch die Erneuerung entspricht das Dach wieder den statischen Ansprüchen, die unter anderem durch die Wind- und Schneelasten bestimmt werden. Dies wird dann durch einen Statiker kontrolliert.“

HSV-Entscheidung über Namensrecht am Volksparkstadion

Eine weitere Entscheidung ist auf der Suche nach einem Sponsor für das Volksparkstadion gefallen. Nach Abendblatt-Informationen wird der HSV das Namensrecht an der Arena bis Saisonende nicht verkaufen. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt steht fest, dass es weder eine Einigung mit Investor Klaus-Michael Kühne noch mit einem anderen Sponsor geben wird. Zudem ist nicht auszuschließen, dass auch für die kommende Spielzeit 2024/25 kein neuer Deal abgeschlossen wird.

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Bis zum Sommer 2023 hatte Investor Klaus-Michael Kühne jährlich 3,5 bis vier Millionen Euro gezahlt, damit das Volksparkstadion seinen traditionsreichen Namen behält und der HSV gleichzeitig über eine satte Einnahme verfügt. Dieses Geld fehlt nun in dieser Saison und reißt folgerichtig ein Loch in die Finanzen.

Anders als in so manchen Jahren der jüngeren Vergangenheit ist der Club inzwischen wirtschaftlich so gut aufgestellt, dass er nicht abhängig von einem Verkauf seines Namensrechts am Volksparkstadion ist, das auch ohne neuen Geldgeber weiterhin so heißen wird.