Hamburg. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler könnten dem HSV zu mehr Stabilität verhelfen, um die Auswärtsschwäche zu bekämpfen.
Jonas Meffert ist der personifizierte St.-Pauli-Experte beim HSV. 14-mal traf der Mittelfeldspieler im Laufe seiner Karriere auf den Kiezclub, neunmal ging er als Sieger hervor. „Ich erinnere mich an viele positive Momente am Millerntor“, sagt der Stratege, der in seiner ersten Partie auf St. Pauli 4:0 mit Karlsruhe gewann. „Es war mein erstes Spiel in der Startelf, das werde ich nie vergessen.“
Meffert sitzt am Dienstag in der ersten Etage des Volksparkstadions, als er vor dem Mittagessen über das Stadtderby am Freitag spricht. „Wie besonderes das Spiel ist, merkt man in der Stadt und in der Kabine.“
Trainer Tim Walter habe am Vortag die Derbywoche ausgerufen. „Dadurch ist die Intensität im Training automatisch höher“, beschreibt Meffert, den noch mehr die Ansprache der Ultras nach dem Heimsieg gegen Braunschweig (2:1) imponiert hat. In dem Gespräch habe die ganze Mannschaft „extrem gemerkt, wie wichtig das Derby für den Verein und die Fans ist“.
HSV mit Meffert und Poreba?
Wie emotional ein Derbysieg von den eigenen Anhängern zelebriert wird, durfte Meffert bereits zweimal erleben. Am Millerntor gab es für ihn als HSV-Profi allerdings noch nichts zu holen. Auch wenn die Auswärtsauftritte im bisherigen Saisonverlauf wenig Optimismus für das Stadtderby verbreitet haben, setzt Meffert auf die Trendwende. „Wir verspüren große Lust, uns auswärts zu verbessern. Das Derby ist der perfekte Zeitpunkt dafür.“
Um die Auswärtsschwäche zu bekämpfen, könnte Lukasz Poreba an Mefferts Seite als tief stehender Achter sein Startelfdebüt in der Liga feiern. Der Vorteil: Der Pole ist ballsicherer als Immanuel Pherai, auf dessen Ballverluste Walters Konstrukt noch nicht vorbereitet wirkt. „Den Gedanken kann ich total verstehen“, sagt Meffert, der allerdings keinen Einfluss auf die Aufstellung hat. „Die Minuten, die ich mit Lukasz zusammengespielt habe, hatte ich ein gutes Gefühl. Er hilft uns extrem. Er wird noch viele Minuten für den HSV spielen, vielleicht schon am Freitag von Anfang an.“
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Mit Poreba und Meffert könnte der HSV kompakter agieren, um weniger Torchancen des Gegners zuzulassen. Ein gerade bei den spielstarken St. Paulianern nicht ganz unwichtiger Aspekt. „St. Pauli spielt sehr attraktiven und stabilen Fußball“, betont Meffert, der am Freitag nur ein Ziel verfolgt: sein zehntes Spiel gegen den Kiezclub zu gewinnen.