Hamburg. HSV-Topscorer Laszlo Benes fordert, in Kiel nachzulegen. Auch Meffert warnt vor seinem Ex-Club – und erhält Lob für seine Worte.

Laszlo Benes pflegt nur noch wenige Kontakte nach Kiel. Dabei schaffte der HSV-Profi seinen Durchbruch bei Holstein, als er in der Rückrunde im Jahr 2019 von Bundesligist Mönchengladbach verliehen worden war, um mehr Spielzeit zu erhalten.

„Ich werde die Zeit nie vergessen und positiv in Erinnerung behalten“, sagt Benes, der in 15 Spielen für den kommenden HSV-Gegner Kiel sechs Torvor­lagen und zwei eigene Treffer beisteuerte. „Nächsten Sonnabend gibt es aber keine Freundschaft, weil wir die drei Punkte holen wollen“, kündigt er forsch an.

Mit „wir“ meint Benes seit eineinhalb Jahren den HSV, bei dem er sich zum Leistungsträger entwickelt hat. Mit sieben Toren und sechs Assists ist der slowakische Nationalspieler der Topscorer der Zweiten Liga, beim Heimsieg gegen Magdeburg gelang ihm das wichtige 1:0.

HSV-Profi Benes erhebt Führungsansprüche

Der schussgewaltige Mittelfeldspieler strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Er kurbelt das Offensivspiel an, fordert permanent den Ball und nimmt sich als einer von wenigen Spielern das Recht, auch mal aus der Distanz abzuschließen. Benes hat sich beim HSV nicht nur fußballerisch weiterentwickelt.

Im Rückenwind seiner starken Auftritte erhebt er inzwischen auch Ansprüche als Führungsspieler. Deshalb richtete Benes nach dem Magdeburg-Spiel den Blick bereits nach vorn und forderte ein Ende der Auswärtsmisere nach vier sieglosen Spielen in Folge. „Wir müssen jetzt nachlegen, auswärts besser sowie zielstrebiger auftreten und drei Punkte holen“, lautete seine Ansage.

Zuletzt vom HSV geäußerte Erklärungsversuche, die Spieler hätten sich von der Stimmung in fremden Stadien beeindrucken lassen, will Benes nicht länger gelten lassen. Stattdessen soll sich die Mannschaft ein Beispiel an den Fans nehmen, „die uns auswärts genauso wie zu Hause“ unterstützen. „Für sie ist es egal, wo wir spielen.“ Ein Satz, der zum neuen Leitfaden für die Profis werden könnte.

HSV-Torschütze Bakery Jatta (unten) und Robert Glatzel liegen sich in den Armen.
HSV-Torschütze Bakery Jatta (unten) und Robert Glatzel liegen sich in den Armen. © WITTERS | TimGroothuis

HSV-Lob für Meffert-Forderung

Unterstützung erhielt Benes von Jonas Meffert, der seine Forderung nach mehr Auswärtspunkten erneuerte. Bereits nach dem wilden 3:3 vor einer Woche in Kaiserslautern hatte der „Sechser“ gemahnt: „Wenn wir so weitermachen, dann werden wir nicht genug Punkte holen.“

Dass der Mittelfeldstratege, der mit Benes gemeinsam in Kiel gespielt hatte, mit solchen Aussagen als Führungsspieler vorangeht, bezeichnete der verletzte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau als „wichtig“ für die Mannschaft. „Mir gefällt vor allem, wie er es gemacht hat“, sagte Schonlau über Mefferts öffentlich geäußerten Auswärtsbefehl.

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Vor einem Jahr hatte der HSV 3:2 in Kiel gewonnen, nach zwei Gegentoren in der Nachspielzeit aber beinahe eine komfortable 3:0-Führung verspielt. Und diesmal? „Holstein spielt attraktiven Fußball, es wird wieder eine harte Aufgabe“, sagt Meffert, der im Gegensatz zu Benes noch einige Kontakte nach Kiel pflegt.