Hamburg. Der 19-Jährige war beim 2:0 gegen Magdeburg einer der Gewinner. Doch der Trainer wusste auch, welche Worte er jetzt wählen muss.

Am Ende des Abends wechselte William Mikelbrencis in die Rolle des Kameramanns. Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FC Magdeburg drückte die Social-Media-Abteilung des HSV dem Franzosen ein Handy in die Hand, um die Feier vor der Nordtribüne zu filmen. Mikelbrencis machte dabei einen guten Job und nahm die Fans im Netz mit in die erste Reihe der Volkspark-Party.

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Schon in den 90 Minuten zuvor hatte der 19-Jährige einen guten Job erledigt. In seinem ersten Ligaspiel von Beginn an in dieser Saison hatte der Rechtsverteidiger, der den verletzten Ignace Van der Brempt ersetzte, viele gute Szenen. Ziemlich genau ein Jahr zuvor hatte Mikelbrencis erstmals überhaupt in der Startelf des HSV gestanden. Ebenfalls zu Hause gegen den FC Magdeburg. Die Hamburger verloren mit 2:3. Mikelbrencis wurde nach 55 Minuten ausgewechselt (Kicker-Note 4,5). Zwei Wochen später wurde ihm gegen Jahn Regensburg sogar Stürmer Ransford Königsdörffer rechts hinten vorgezogen.

Mikelbrencis wartete lange auf seine HSV-Chance

Es sollte ein Jahr dauern, ehe der Außenverteidiger wieder ein Heimspiel in der Startelf bestreiten durfte. Wieder gegen Magdeburg. Doch diesmal lief es deutlich besser. Für den HSV. Aber auch für Mikelbrencis. Schon unter der Woche hatte er beim DFB-Pokalspiel in Bielefeld (4:3 i.E.) anstelle von Moritz Heyer 120 Minuten rechts hinten verteidigt – und seine Sache gut gemacht. Vier Tage später erhielt er erneut den Vorzug vor Heyer. Und steigerte sich noch einmal. „Willi hat hart dafür gearbeitet, dass er seine Chancen kriegt. Jetzt nutzt er sie“, sagte Trainer Tim Walter.

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Vor allem in der Szene, als er den schnellen Magdeburger Stürmer Luca Schuler, der beim Stand von 1:0 allein auf HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes zulief, noch entscheidend störte (54.), sorgte für Begeisterung bei Fans und Mitspielern. In dieser Szene konnte man die Schnelligkeit des Franzosen erkennen. Auch deswegen wurde er im Sommer 2022 für 700.000 Euro vom FC Metz geholt.

Offensiv hatte Mikelbrencis zwar keine entscheidenden Szenen, aber defensiv konnte er überzeugen. „Er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Ich hatte ihn auch schon nach Bielefeld gelobt“, sagte 1:0-Torschütze Laszlo Benes. „Es ist nicht einfach für ihn: Er ist ein sehr junger Spieler, der ein paar Mal nicht im Kader stand und plötzlich seine Chance im Pokal bekommt. Ich glaube, er hat gar nicht damit gerechnet, aber er hat richtig, richtig gut gespielt. Wahrscheinlich stand er auch gegen Magdeburg unerwartet in der Startelf. Ich finde, er hat es richtig, richtig gut gemacht. Ich freue mich sehr für ihn.“

Jatta und Mikelbrencis verstehen sich

Auch Heuer Fernandes lobte den Außenverteidiger. „Willi hat ein super Spiel gemacht, defensiv viele Zweikämpfe gewonnen gegen sehr schnelle und dribbelstarke Außenbahnspieler“, sagte der Torhüter. Im Zusammenspiel mit Bakery Jatta ließ Mikelbrencis auf der rechten Seite gegen die Magdeburger wenig zu.

Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 19 / 35:16 / 39
2. Kiel 18 / 34:25 / 35
3. HSV 18 / 35:22 / 34
4. Fürth 18 / 28:20 / 32
5. Düsseldorf 19 / 40:25 / 31
6. Hannover 19 / 35:25 / 28
7. Paderborn 19 / 28:29 / 28

Trainer Walter weiß aber auch, dass er auf seinen „Willi“ aufpassen muss. Vor allem wenn es gut läuft. „Es geht immer besser. Man darf jetzt nicht aufhören. Es ist ein Stück weit die französische Mentalität, dass man vielleicht einen Schritt weniger macht, wenn es läuft. Das muss er noch einen Tick lernen, aber ich bin sehr zufrieden mit Willi, weil er zwei richtig gute Spiele gemacht hat“, sagte Walter.

Gegen Holstein Kiel wird Mikelbrencis in der kommenden Woche sein nächstes Spiel von Beginn an machen. Dass er nach dieser Woche wieder zurück auf die Bank muss, wäre zumindest ein große Überraschung.