Bielefeld. Ramos wurde beim Pokalspiel in Bielefeld ausgepfiffen. Muheim mit traumhafter Flanke. Jattas Siegeswille.
Bis weit in die zweite Hälfte sah es danach aus, als könnte Tim Walters Rotationsexperiment schiefgehen. Dann aber wechselte der HSV-Trainer einige Stammkräfte und somit auch das Weiterkommen gegen Arminia Bielefeld (5:4 n.E.) im DFB-Pokal ein. Die Einzelkritik der Hamburger:
Raab: Der Pokaltorhüter des HSV wurde immer besser, je länger das Spiel dauerte. Beim 1:0 ohne Chance. Stark gegen Klos und Mizuta, hielt den letzten Elfmeter. Muss zurück auf die Bank, obwohl er im Elfmeterschießen zum Helden des Abends wurde.
Mikelbrencis: Zum ersten Mal seit einem Jahr wieder in der Startelf. Sein Talent konnte man in jedem Fall erkennen. Könnte häufiger spielen.
HSV-Einzelkritik: Ambrosius zweikampfstark
Ambrosius (bis 75.): Warf seine 80 Kilo Kampfgewicht in jedes Duell. Seine Zweikampffreude würde man gern öfter sehen.
Ramos (ab 75.): Nach zwei Jahren auf der Alm wurde er von seinen ehemaligen Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Ließ sich davon nicht beeindrucken.
Hadzikadunic: Machte es besser als am Sonnabend in Kaiserslautern. Das war allerdings auch nicht so schwer.
Muheim: Nach Schonlau, Reis und Meffert schon der vierte HSV-Kapitän in dieser Saison. Die Rolle machte ihm Spaß. Seine Flanke auf Jatta vor dem 1:1 hätte man nicht besser schlagen können.
Poreba (bis 102.): Der Pole durfte sein erstes Spiel überhaupt für den HSV bestreiten. Als „Holding Six“, wie es in der modernen Fußballsprache heißt, machte er seine Sache ordentlich. Könnte ein zuverlässiger Meffert-Vertreter werden.
Krahn (ab 102.): Kämpfte mit, verschoss aber einen Elfmeter.
Benes: Versuchte Verantwortung zu übernehmen. Anders als in der ersten Pokalrunde in Essen zielte er bei seinen vielen Fernschüssen aber zu ungenau.
Pherai: Wer wagt, der gewinnt – so sein Motto. In Bielefeld führte sein Risiko nur selten zu gewinnbringenden Momenten.
HSV-Einzelkritik: Jatta macht Pokal Spaß
Königsdörffer (bis 109.): Seinen fehlenden Spielrhythmus merkte man ihn vor allem in seinen Dribblings an. Will er häufiger spielen, muss er aus seinen Chancen mehr machen. Musste mit Krämpfen raus.
Heyer (ab 109.): Traf beinahe per Kopf, im Elfmeterschießen dann aber ins Tor.
Nemeth (60.): Seine Startelfpremiere beim HSV hat er sich sicher anders vorgestellt. Konnte sich als einzige Spitze kaum einmal durchsetzen.
- Nach Streit beim HSV: Mutzel werde Boldt „die Hand geben“
- Überraschung: HSV-Talent erstmals für Profikader nominiert
- So reicht das nicht: Der HSV und die immer gleichen Fehler
Glatzel (ab 60.): Allein seine Anwesenheit hatte große Wirkung auf das HSV-Spiel in der Offensive.
Öztunali (bis 75.): Hatte mehr Aktionen als in der ganzen bisherigen Saison. Doch es blieb wieder nur bei Ansätzen.
Jatta (ab 75.): Der Pokal macht ihm besonders viel Spaß. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem dritten Tor im laufenden Wettbewerb.