Hamburg. Der Pokaltorhüter des HSV darf am Dienstag bei Arminia Bielefeld wieder spielen. Warum er vor den Ostwestfalen warnt.
Es hatte nicht viel gefehlt und die Pokalsaison des Matheo Raab wäre schon nach einem Spiel vorbei gewesen. Es lief bereits die 117. Spielminute, als Laszlo Benes unter großzügiger Mithilfe des früheren HSV-Torhüters Jakob Golz im Erstrundenspiel bei Drittligist Rot-Weiß Essen die erlösende 4:3-Führung erzielte. Der aktuelle HSV-Torhüter Raab stand auf der anderen Seite und jubelte. "Es war alles dabei. Es war genauso ein Pokalfight, wie wir ihn morgen erwarten", erinnert sich Raab zweieinhalb Monate später.
Dank dieses Moments darf Raab am Dienstagabend bei Arminia Bielefeld (20.45 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) sein zweites Pflichtspiel in dieser Saison bestreiten. Wieder dFB-Pokal. Wieder bei einem Drittligisten. Raab ist in dieser Saison der Pokaltorhüter des HSV. Das hatte Trainer Tim Walter vor dem Auftaktspiel in Essen überraschend verkündet.
Nun steht Raab vor seinem zweiten Einsatz. "Die Vorfreude ist groß. Ausverkauftes Stadion, einer muss rausfliegen. Das ist immer eine besondere Brisanz. Wir wissen, worum es geht", sagt Raab, der vor den erstarkten Bielefeldern warnt, die am Wochenende den FC Ingolstadt zu Hause mit 4:0 besiegten. "Ihre Form hat uns deutlich gezeigt, dass wir sie auf keine Fall unterschätzen dürfen. Das ist ein sehr traditionsreicher Club, der auch sehr viele Fans hat. Das wird ein sehr heißer Kampf."
Raab will langfristig die Nummer 1 werden
Für den Torhüter, der vor eineinhalb Jahren vom 1. FC Kaiserslautern zum HSV kam, ist es eine besondere Situation. Verlieren die Hamburger in Bielefeld, könnte es bereits sein letztes Spiel in dieser Saison sein. Schließlich ist in der Liga Daniel Heuer Fernandes die unumstrittene Nummer eins. Gewinnt der HSV, darf Raab noch auf weitere Highlights hoffen. Zum Beispiel eine Partie bei seinem Ex-Club Kaiserslautern, bei dem Raab am Sonnabend nur auf der Bank saß. Für den ehemaligen FCK-Torhüter war es trotzdem ein schöner Abend. "Es war ein positives Erlebnis. Es kamen viele Erinnerungen hoch", sagt Raab.
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Kampfansagen wird man vom ruhigen Raab in Hamburg aber nicht hören. "Ich werde versuchen, meine bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen. Was daraus für Konsequenzen gezogen werden, ist nicht meine Sache. Da stecke ich nicht drin." Perspektivisch will Raab aber natürlich die Nummer eins beim HSV werden. "Das auch, ja", sagt er und lacht. Wohlwissend, dass er für dieses Ziel noch einige gute Pokalspiele braucht.