Wiesbaden. In Wiesbaden patzen ausgerechnet die beiden konstantesten HSV-Spieler. Warum Dompé erst so spät ins Spiel kam.

Die Fans feierten nach dem Schlusspfiff den Pechvogel: "Laslo Benes, Laszlo Benes", sangen die Hamburger Anhänger. Der Slowake verpasste bei Wehen Wiesbaden vom Elfmeterpunkt in der achten Minute der Nachspielzeit den Sieg für den HSV. Ausgerechnet die wahrscheinlich besten HSV-Profis der Saison trugen am Ende dazu bei, dass es für die Hamburger nur zu einem Punkt reichte. Die Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Durfte sich lange an der Mittellinie in der Wiesbadener Sonne bräunen. Als er dann einmal gefragt war, sah er nicht gut aus. Den unplatzierten Kopfball von Mathisen vor dem 0:1 hätte er besser abwehren können.

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Van der Brempt: Er würde wahrscheinlich am liebsten jede Woche im Volkspark spielen. Auswärts auch in Wiesbaden nicht mit der Wucht, die er bei Heimspielen entwickelt. Schaltete vor dem 0:1 nicht schnell genug.

Ramos: Könnte wahrscheinlich 100 Meter weit köpfen, wenn er es müsste. Der Portugiese schädelte in der Luft alles weg, spielte am Boden aber manchmal mit dem Feuer. Kommt beim HSV immer besser in Schwung.

Hadzikadunic langweilte sich, Muheim steigert sich

Hadzikadunic (bis 79.): Hätte vor lauter Langeweile auch einen Ausflug in die Weinberge machen können. War da, wenn es nötig wurde (was selten der Fall war). Musste nach einem Zweikampf angeschlagen raus.

Nemeth (ab 79.): Anders als gegen Düsseldorf diesmal nicht mehr mit einer entscheidenden Aktion.

Muheim: Der in der Vergangenheit oft wankelmütige Schweizer wird von Woche zu Woche stabiler. Dass er mit links schöne Tore schießen kann, ist bekannt. In Wiesbaden rettete er dem HSV auf diese Art einen Punkt.

Meffert (bis 79.): Gegen so einen tief stehenden Gegner wie Wiesbaden ist seine Ballsicherheit wichtig, aber nicht gerade eine Waffe. Musste daher in der Schluss- und Druckphase Platz machen.

Dompé konnte nur 10 Minuten spielen

Dompé (ab 79.): Aufgrund seiner muskulären Probleme konnte er nicht länger spielen. Der HSV hätte ihn durchaus früher gebrauchen können.

Reis: Als Kapitän will er Verantwortung übernehmen. Ohne die Binde hat er aber schon bessere Spiele für den HSV gemacht. Vergab eine große Chance zur Führung.

Benes: Acht Torschüsse reichten diesmal nicht. Man kann eben nicht jede Woche der Matchwinner sein. Gegen Düsseldorf besorgte er dem HSV per Strafstoß spät den Sieg, diesmal vergab er ihn in der Nachspielzeit. Traf schon in der ersten Halbzeit die Latte. Das Aluminiumgeräusch der Brita-Arena wird den Slowaken wahrscheinlich noch in den Schlaf verfolgen.

Jatta gelang wenig, Pherai nur fast ein Held

Jatta (bis 74.): Erlebte seine persönliche Aufsteiger-Steigerung nach zwei ganz schwachen Spielen in Elversberg und Osnabrück. Versuchte viel, aber am Ende gelang ihm zu wenig.

Bakery Jatta dringt in den Strafraum ein, wird von den Wiesbadenern aber entscheidend gestört.
Bakery Jatta dringt in den Strafraum ein, wird von den Wiesbadenern aber entscheidend gestört. © Witters

Pherai (ab 74.): Hätte sich als Assistent des späten Strafstoßes feiern lassen können. Benes tat ihm den Gefallen nicht.

Glatzel: Ob ihn die Debatte um seine Nationalelftauglichkeit etwas abgelenkt hat? Strahlte wie schon gegen Düsseldorf wenig Torgefahr aus.

Öztunali fremdelt auf links, Königsdörffer auch

Öztunali (bis 55.): Fremdelt weiter mit der Position auf dem linken Flügel. Viellicht sollte ihn Walter mal auf der rechten Seite ausprobieren. Da hat er in der Vergangenheit seine besten Spiele gemacht.

Königsdörffer (bis 55.): Auch er gehört nicht auf die linke Seite. Dort kann er seine Stärken als Tiefgänger nicht ausspielen.