Hamburg. Beide Hamburger Clubs führen die Tabelle an. Das hat Gründe, doch die Stadtrivalen müssen ihre Schwächen beheben.
Es war ein wahres Fußballfest für die Hamburger. Bundesliga-Absteiger Hertha BSC wurde über 90 Minuten dominiert, hergespielt und phasenweise gedemütigt. Es war die bislang beste Saisonleistung an jenem 19. August, als der HSV 3:0 siegte.
Sechs Wochen später passen diese Sätze wie eine Schablone zum Auftritt des FC St. Pauli, der hochverdient mit 2:1 gewann. Wieder hieß der Gegner Hertha BSC und wieder wurde der Sieg mit Platz eins versüßt. Das hat zu einem Novum geführt, denn erstmals führen beide Hamburger Clubs die Zweitligatabelle an.
HSV und St. Pauli obenauf: Das hat Gründe
Ein Etappenziel, das Gründe hat, wie neben den beiden Hertha-Spielen mehrere Parallelen belegen. Neben Magdeburg gehören St. Pauli und der HSV zu den spielstärksten Teams der Liga.
Weil die Stadtrivalen auf Kontinuität setzen und ihren markanten Spielstil bereits über einen längeren Zeitraum praktizieren, sind beide Mannschaften eingespielt. Ein immenser Vorteil im Aufstiegsrennen, wie die Misserfolge der neu formierten Absteiger FC Schalke und Hertha zeigen.
Bei St. Pauli ist Verteidiger Eric Smith das Herzstück im Spielaufbau, beim HSV sind es die vielen Positionsrochaden, die Gegner vor Probleme stellen. Beide spielerischen Ansätze sind in dieser Form einzigartig.
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HSV und St. Pauli müssen an sich arbeiten
Damit die aktuelle Tabelle nicht nur eine Momentaufnahme ist, müssen die Hamburger aber ihre Schwächen nachhaltig bekämpfen. Beim HSV sind es die Duelle gegen kleine Clubs, in denen Punkte verschenkt werden. Bei St. Pauli ist das Fehlen eines Torjägers (Simon Zoller ist weiter verletzt) unverkennbar. Gegen Hertha hätte der Kiezclub höher gewinnen müssen, am Ende wurde es unnötig spannend.
Nur wenn beide Clubs ihre Schwächen beheben, könnte es am Ende mit einem Hamburger Doppelaufstieg klappen.