Berlin. Gelbe Karte nach Video-Ärger für Cheftrainer Fabian Hürzeler, den bei der nächsten Verwarnung eine Sperre für ein Spiel erwartet.

Am Ende war Deniz Aytekin ziemlich froh, dass er mit seinem kuriosen und höchst umstrittenen Sinneswandel den Ausgang des Spiels nicht entscheidend beeinflusst hatte. Der 45 Jahre alte Schiedsrichter aus Oberaspach, einer der besten seiner Zunft und auch bei St.-Pauli-Fans sehr beliebt, hatte in der 35. Minute beim Stand von 1:0 für die Hamburger nach einem Foul des Berliners Andreas Bouchalakis am aufgerückten St.-Pauli-Verteidiger Eric Smith auf Elfmeter entschieden.

Beschwerden von Herthanern gab es praktisch nicht. „Auf dem Platz war das für mich ein klarer Strafstoß“, sagte Aytekin später.

Aytekin verwehrt St. Pauli Elfmeter

Dennoch meldete sich Videoassistent Sören Storcks. „Er hat zu mir gesagt, diesen deutlichen Kontakt, den du mir beschreibst, sehe ich in dieser Form nicht“, berichtete Aytekin anschließend bei Sky.

Also schaute er sich die Szene selbst an und nahm die Elfmeterentscheidung zurück. Das wiederum erzürnte die St. Paulianer, denn eine klare Fehlentscheidung, die eine derartige Korrektur voraussetzt, lag in diesem Fall sicherlich nicht vor.

Smith: "Wurde definitiv getroffen"

„Ich bin definitiv getroffen worden. Und Jojo Eggestein sagte mir, er habe es sogar gehört, wie ich getroffen wurde“, sagte Smith. „Eric ist keiner, der sich im Strafraum fallenlässt“, befand St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler.

„Man muss auch die Reaktion des Gegenspieler anschauen, der sofort die Hände hochzieht. Das ist eine Kurzschlussreaktion, die zeigt, dass er Mist gebaut hat.“

Hürzeler droht Sperre

Aytekin versuchte, seinen Sinneswandel Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann zu begründen. „Das fand ich gut von ihm“, sagte Hürzeler, der dennoch die Gelbe Karte sah.

Es war bereits seine dritte in dieser Saison, nach der nächsten wird er für ein Spiel gesperrt. „Das ist nicht gut. Ich muss mich hüten, aber es ist schwer, ruhig zu bleiben, wenn man es nicht nachvollziehen kann. Mir geht es um Gerechtigkeit.“