Hamburg. Der Abwehrspieler würde den HSV gerne nach neun Jahren verlassen, findet aber keinen Club. Wird sein Gehalt zum Problem?
Im kommenden Jahr könnte Jonas David ein HSV-Jubiläum feiern. 2024 wird der Abwehrspieler nicht nur 24 Jahre alt, er wäre dann auch seit zehn Jahren beim HSV. Ob es dazu allerdings noch kommt, ist unklar. Denn David möchte den HSV noch in diesem Monat verlassen. Gegen Hertha BSC stand der Defensivspieler zum zweiten Mal in Folge in einem Ligaspiel nicht im Kader. Manch einer fragt sich, warum eigentlich nicht? Schließlich hat ihn Trainer Tim Walter zwei Jahre lang immer gefördert.
Wie das Abendblatt erfuhr, hat David den Verantwortlichen des HSV bereits nach dem Ende der vergangenen Saison mitgeteilt, den Club nach neun Jahren verlassen zu wollen und eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. David spürte, dass es Zeit ist für eine Veränderung. Zudem fühlte er sich als Sündenbock für den verpassten Aufstieg hingestellt.
HSV: Schalke hat sich mit Jonas David beschäftigt
Dass Walter in der Innenverteidigung mittlerweile lieber auf Stephan Ambrosius setzt und nicht auf David, war daher eine Reaktion auf dessen Wechselwunsch. Beinahe hätten David und Ambrosius sogar bereits gegeneinander gespielt. Nach Abendblatt-Informationen hatte sich Schalke 04, Gegner des HSV am ersten Spieltag, mit einem Transfer von David beschäftigt. Am Ende bevorzugte Trainer Thomas Reis aber einen anderen Spielertyp. Es kam stattdessen Timo Baumgartl.
Einem anderen Zweitligisten, der David für dessen Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld verpflichten wollte, sagte der HSV-Profi ab. Bei diesem Club hätte David Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Das wollte er nicht. Beim HSV verdient David rund 400.000 Euro im Jahr. Das Problem: Aktuell ist kein anderer Club bereit, dieses Gehalt zu zahlen.
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Hat sich David (Vertrag bis 2024) mit seinem Vorstoß verzockt? Seine letzte Hoffnung ist ein Verein, der kurz vor Transferende in personelle Not gerät. Und wenn nicht? „Jonas verhält sich einwandfrei. Die Situation ist nicht einfach für ihn. Aber er hat die Möglichkeit, sich durch Leistung wieder heranzuspielen“, sagt Sportchef Claus Costa. Aktuell droht David aber eine lange Zeit auf der Tribüne.