Hamburg. Matheo Raab kommt im DFB-Pokal in Essen zum Einsatz. Wie Walter seine Entscheidung begründet und wie nachhaltig diese ist.
Zwei Tage vor dem Pokalspiel des HSV bei Drittligist Rot-Weiss Essen hat Trainer Tim Walter mit einer Personalentscheidung überrascht. Der 47-Jährige lässt im Tor rotieren und gibt am Sonntag (13 Uhr) Ersatzmann Matheo Raab eine Einsatzgarantie zwischen den Pfosten. „Matze Raab steht im Tor“, kündigte Walter an.
Die Entscheidung habe der HSV-Coach noch während der Sommer-Vorbereitung auf die neue Saison getroffen. Die Torwart-Hierarchie verändere sich dadurch nicht. Daniel Heuer Fernandes, der in der vergangenen Saison auch im DFB-Pokal im Tor stand, bleibe die Nummer eins. Raab sei nun der neue Pokaltorhüter.
HSV-Trainer Walter setzt auf Raab im Pokal
„Matze hat eine tolle Entwicklung genommen, er hat es sich verdient, weil er Ferro (Heuer Fernandes; d. Red.) pusht. Wir haben ein tolles Torhüterteam“, begründete Walter seine Maßnahme und betonte: „Ferro hat bis jetzt überragende Leistungen gebracht, daher ist es keine Entscheidung aus Leistungsgründen, sondern es ist wichtig, dass Matze die Spiele im DFB-Pokal bekommt. Alle Spiele.“
Selbst in einem möglichen Pokalfinale stünde also Raab im Tor, bestätigte Walter, der sich erneut Sorgen um den Einsatz von Spielmacher Immanuel Pherai machen muss.
Walter sorgt sich um HSV-Profi Pherai
Nachdem der Neuzugang von Eintracht Braunschweig vor einer Woche umgeknickt war und gerade noch rechtzeitig für das Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (2:2) fit wurde, plagt er sich nun mit muskulären Probleme herum, die ihn zu einer individuellen Trainingseinheit zwangen.
„Wir schauen morgen, wie es mit ihm weitergeht“, sagte Walter. Sollte Pherai ausfallen, würde Linksaußen Levin Öztunali ins Mittelfeldzentrum rücken. Flügelstürmer Jean-Luc Dompé wäre infolgedessen der aussichtsreiche Kandidat, von der Bank in die Startelf zu rücken.
Verzichten muss Walter weiterhin auf Ludovit Reis (Schulter) und Kapitän Sebastian Schonlau (Wade). Beide Leistungsträger sollen bis zum Ligakracher in einer Woche gegen Hertha BSC wieder fit werden. Miro Muheim hat seinen Trainingsrückstand nach Wadenverletzung dagegen aufgeholt, er könnte im Pokal von Beginn an auflaufen und Vertreter Moritz Heyer verdrängen.
Walter erwartet hitziges Pokalspiel
In Essen erwartet Walter eine Leistungssteigerung von seiner Mannschaft. „Im Gegensatz zum Karlsruhe-Spiel müssen wir von der ersten Minute an voll da sein, um zu gewinnen. Mit der Einstellung fahren wir auch hin.“ Beim KSC hatte der HSV die erste Halbzeit unter seinem Niveau gespielt. Das soll sich beim Drittligisten nicht wiederholen.
„Wir wissen, dass es sehr, sehr hitzig wird“, prognostiziert Walter die Stimmung an der prestigeträchtigen Hafenstraße. „Beide Vereine unterscheidet nur die Liga. Tradition und Leidenschaft haben sich beide auf die Fahne geschrieben.“
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HSV-Coach Walter will Pokal gewinnen
Gewohnt selbstbewusst kündigte Walter wie schon in der vergangenen Saison an, den Pokal gewinnen zu wollen. „Wenn ich einen Wettbewerb spiele, dann will ich ihn auch gewinnen. Wir haben den Anspruch, jedes Mal in die nächste Runde zu kommen und wenn möglich sogar mehr zu erreichen.“
Vor einem Jahr war der HSV in der zweiten Runde am späteren Pokalsieger RB Leipzig (0:4) gescheitert. Und diesmal?