Hamburg. Der Portugiese musste in Karlsruhe Gelb-Rot-gefährdet vom Platz genommen werden. Ramos selbst hätte gerne noch weitergespielt.
Sky-Kommentator Christian Straßburger hat es am Sonntag mit einem Spruch über HSV-Verteidiger Guilherme Ramos auf die Fußballsatire-Plattform Fums geschafft. "Ramos, das ist auch so 'ne Art Mentalitätsmonster. Der zapft sich das Adrenalin von Walter ungefiltert in die eigene Vene", sagte Straßburger während des Spiels zwischen dem Karlsruher SC und dem HSV (2:2) über den Innenverteidiger. Ein Satz, der am Sonntag gleich mehrfach passte.
Mit seiner Mentalität hatte es der Portugiese allerdings etwas übertrieben. Nachdem Ramos in der sechsten Minute bereits wegen eines Fouls die Gelbe Karte sah, wurde er von Schiedsrichter Felix Brych in der Folge gleich zweimal ermahnt. In der zweikampfbetonten Partie hätte sich der Neuzugang von Arminia Bielefeld kein einziges Foul mehr leisten können, sonst wäre er mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Trainer Tim Walter blieb also gar keine andere Wahl, als ihn in der 55. Minute für Stephan Ambrosius auszuwechseln.
Ramos selbst konnte die Ermahnung durch Brych allerdings nicht ganz nachvollziehen. "Es war eine Sicherheitsmaßnahme. Ich weiß, dass ich mein Zweikampfverhalten kontrollieren muss, wenn ich gelbvorbelastet bin", sagte der 25-Jährige, der gerne noch weitergespielt hätte. „Er hat mich zweimal ermahnt, aber ich habe nicht verstanden, warum", sagte Ramos. Seiner Meinung nach sei schon die erste Gelbe Karte zu hart gewesen.
Ramos lobt Ambrosius und kann Walter verstehen
Walters Maßnahme konnte er trotzdem nachvollziehen. „Ich kann die Entscheidung des Trainers verstehen. Stephan hat es dann auch gut gemacht", sagte Ramos über die Leistung von Ambrosius, der mit seinem gutem Stellungsspiel gefiel und sich für weitere Einsätze empfahl.
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Möglich ist aber, dass in zwei Wochen keiner der beiden Innenverteidiger mehr in der Startelf stehen wird. Beim DFB-Pokalspiel in Essen am Sonntag könnte ein Einsatz von Sebastian Schonlau (Faserriss in der Wade) noch zu früh kommen.
Eine Woche darauf im Heimspiel gegen Hertha BSC müsste der Kapitän aber wieder einsatzbereit sein. Dann könnte er an der Seite von Dennis Hadzikadunic das Abwehrzentrum bilden. Aber auch Ramos und Ambrosius haben gezeigt, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist.