Hamburg. Belgischer U-21-Nationalspieler kommt per Leihe, Castro-Montes kommt nicht. Heuer Fernandes bricht Training ab, Schonlau fehlt weiter.
Auf einmal krachte es gewaltig im Volkspark. Neuzugang Immanuel Pherai war soeben mit HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes zusammengeprallt, der mit einem lauten Schrei zu Boden ging und sich rund zehn Minuten auf dem Platz behandeln ließ.
Danach entschied der Führungsspieler, die Einheit vorzeitig abzubrechen. Mit gekühltem Finger an der linken Hand stapfte Heuer Fernandes frustriert in die Kabine. Ernsthafter verletzt habe er sich aber offenbar nicht. „So schlimm wird’s nicht sein“, gab Trainer Tim Walter hinterher Entwarnung.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich auch der neue Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic bereits im Innenraum des Volksparkstadions. Allerdings soll bei dem bosnischen Nationalspieler kein Anlass zur Sorge bestehen, er habe die Einheit nach Absprache und in Begleitung von Reha-Trainer Sebastian Capel vorzeitig beendet.
HSV sorgt sich um die Abwehr
Etwas mehr Sorgen dürfte sich der HSV über die Fitnesszustände von Kapitän Sebastian Schonlau (Wade) und Linksverteidiger Miro Muheim (kleiner Faszienriss in der Wade) machen. Die zwei als Stammkräfte eingeplanten Abwehrspieler haben bislang nahezu die komplette Vorbereitung verpasst.
Auch am Dienstag absolvierten die beiden Verteidiger lediglich individuelle Laufübungen – genauso wie Innenverteidiger Jonas David, der mit Oberschenkelproblemen aus dem Trainingslager in Kitzbühel zurückgekehrt ist.
Wie lange alle drei Defensivspieler dem Mannschaftstraining des HSV fernbleiben müssen und ob der Saisonstart in eineinhalb Wochen gegen Schalke 04 (28. Juli) in Gefahr ist, wollte Walter nicht prognostizieren. Immerhin: Die Rekonvaleszenten sollen am Sonnabend mit nach Glasgow fliegen, wo der HSV sein letztes Testspiel der Vorbereitung bestreitet.
HSV holt neuen Rechtsverteidiger
In Schottland wird dann auch schon der neue Rechtsverteidiger mit dabei sein, denn der HSV hat Ignace Van Der Brempt (21) von Red Bull Salzburg bis Saisonende ausgeliehen. Der beim FC Brügge ausgebildete zwölfmalige belgische U-21-Nationalspieler war beim österreichischen Serienmeister zuletzt nicht über die Rolle des Backups hinausgekommen, weshalb sich für die Hamburger nun die Chance einer Verpflichtung ergab. Im Winter 2022 war er Salzburg noch eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro wert.
„Ignace passt mit seinem Spielerprofil optimal in unsere Planungen: Er hat in den vergangenen Jahren in Spitzenteams gespielt, ist daher ständigen Erfolgs- und Leistungsdruck gewohnt. Zudem bringt er die physischen, technischen und taktischen Voraussetzungen für die 2. Bundesliga mit und hat trotz seines jungen Alters bereits internationale Erfahrungen auf höchstem Niveau gesammelt“, sagt Profifußballdirektor Claus Costa.
Und weiter: „Da er sich in den Gesprächen sehr schnell und bewusst für den Wechsel zum HSV entschieden hat, sehen wir in diesem Transfer eine Win-win-Situation für alle Seiten.“
HSV: Van Der Brempt sticht Castro-Montes aus
Seine schnelle Zusage für den HSV, gegen den er beim jüngsten Testspielsieg Salzburgs (4:1) nicht zum Einsatz kam, scheint das entscheidende Kriterium für den Deal gewesen zu sein.
Denn jenes klare Commitment hatte der Zweitligist bis zuletzt bei Gents Alessio Castro-Montes vermisst, der ebenfalls ein Kandidat war. Nach einem Beraterwechsel am Wochenende deutete sich bereits an, dass Castro-Montes weiterhin auf ein Angebot aus einer ersten europäischen Topliga hofft.
- Früherer HSV-Aufsichtsratschef Udo Bandow gestorben
- Eine Fankneipe für den HSV direkt am Volksparkstadion?
- Was Mefferts Wadenprobleme mit seinen Knien zu tun haben
Nun soll also Van Der Brempt die rechte Seite beackern. „Ich war von Anfang an begeistert von der sehr spannenden Aufgabe beim HSV“, sagte der Neuzugang, der über Deutschkenntnisse verfügt. „Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich vollends überzeugt.“