Hamburg. Vakanz im defensiven Mittelfeld wurde erkannt. HSV erkundigte sich bereits nach dem Preis für zwei Spieler. Magdeburg äußert sich.
Jonas Meffert ist der personifizierte Dauerbrenner beim HSV. Um nicht in der Startelf von Trainer Tim Walter zu stehen, muss der Mittelfeldspieler schon verletzt oder gesperrt sein. Aus diesen Gründen hat Meffert drei Spiele verpasst, seit er vor zwei Jahren nach Hamburg wechselte. Das Problem an dieser Geschichte: Keines dieser drei Spiele hat der HSV gewonnen.
In der Saison 2021/22 musste Meffert wegen einer Gelbsperre zusehen, als seine Mannschaft in Düsseldorf nicht über ein 1:1 hinauskam. In der abgelaufenen Spielzeit war es sowohl eine Gelbsperre (2:3 in Magdeburg) als auch eine Wadenverletzung (0:2 in Kaiserslautern), die den Strategen zu jeweils einer Pause zwangen.
In beiden Partien wurde dem HSV schmerzhaft vor Augen geführt, dass der Kader über keine adäquate Alternative zu seinem zuverlässigen defensiven Mittelfeldspieler verfügt. Gegen Kaiserslautern verschuldete der eine Position nach hinten gerückte Ludovit Reis beide Gegentore, in Magdeburg machte Youngster Elijah Krahn (19) zumindest ein solides Spiel. Für Ruhe inmitten der Magdeburger Drangphasen konnte aber auch er nicht sorgen.
HSV sucht Meffert-Backup: Elfadli und Köhler Kandidaten
Es ist eine Problematik, die bei den Verantwortlichen des HSV längst erkannt wurde. Um in der kommenden Saison nicht wieder von Mefferts Gelber-Karten-Bilanz sowie seiner körperlichen Verfassung abhängig zu sein, brauchen die Hamburger einen neuen spielstarken Sechser, der die Rolle des Herausforderers annimmt.
Nach Abendblatt-Informationen gibt es konkretes Interesse an Magdeburgs Daniel Elfadli (26) und Osnabrücks Sven Köhler (26). Beide Spieler, die ihre Stärken am Ball haben und somit ein wichtiges Attribut für Walters Fußball erfüllen, können sich einen Wechsel zum HSV grundsätzlich vorstellen.
Ob dieser in den nächsten Wochen auch zustandekommt, wird wie so häufig eine Frage des Geldes sein. Denn beide Spieler verfügen über keine Ausstiegsklausel in ihren Verträgen, eine Ablöse muss somit frei verhandelt werden.
Magdeburg will hohen Preis für Elfadli
Als Mefferts Fehlen auf dem Platz beim Auswärtsspiel in Magdeburg sichtbar wurde, kam es auf der Tribüne zu einem ersten Austausch zwischen dem HSV und Elfadlis Berateragentur Royal. Dabei sollen sich die Hamburger auch nach dem Preis für den defensiven Mittelfeldspieler erkundigt haben, der beim FCM bis 2025 unter Vertrag steht und wohl nicht unter einer Ablöse von einer Million Euro wechseln darf. Eine Summe, die der HSV nicht bezahlen würde.
Der Poker ums Geld hat längst begonnen. „Daniel steht bei uns unter Vertrag und wir gehen davon aus, dass das so bleibt“, sagte Magdeburgs Sportchef Otmar Schork am Mittwoch. Ein Satz, der Teil der Verhandlungsstrategie ist?
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Elfadli hatte vor zwei Jahren noch in der Fünften Liga gespielt, ehe er über die Stationen FC Nöttingen (Oberliga) und VfR Aalen (Regionalliga) vor einem Jahr den Weg zum Zweitligaaufsteiger aus Magdeburg fand.
In seiner Debütsaison unter Trainer Christian Titz entwickelte sich Elfadli in kurzer Zeit zum Stammspieler. Es ist vor allem seine körperliche Wucht, der er seine Zweikampfstärke und folgerichtig auch seinen Platz in Magdeburgs erste Elf zu verdanken hat. Der studierte Betriebswirt gilt als charakterlich stark. Bei all seinen bisherigen Stationen soll er durch eine hohe Mentalität aufgefallen sein. Mit der Rolle des Herausforderers kennt er sich aus. Ein Vorteil für den HSV?
HSV-Neuzugang: Elfadli oder Köhler?
Auch Köhler gilt als charakterstark und würde den Konkurrenzkampf mit Meffert dem Vernehmen nach nicht scheuen. Durch Osnabrücks Aufstieg in die Zweite Liga verlängerte sich sein Vertrag automatisch um ein Jahr bis 2024. In der Dritten Liga war Köhler einer der besten Sechser, nun wollen die Niedersachsen ihren Leistungsträger unbedingt halten. Doch auch dem VfL dürfte klar sein, dass sein Verbleib am Ende vom finanziellen Angebot des HSV abhängt. Mehr als eine sechsstellige Summe würden die Hamburger jedoch nicht bieten.
Köhler ist eine Art defensiver Spielmacher, der die Angriffe aus der Tiefe lenkt und damit einen Gegenpart zu Meffert bilden könnte, der die Bälle in der Regel mit nur einem Kontakt weiterleitet und das Spiel damit entweder beschleunigt oder beruhigt.
Ein anderer gehandelter Spieler ist derweil kein Thema mehr im Volkspark. Linksverteidiger Chima Okoroji wird nicht zum HSV wechseln. Dafür aber Elfadli oder Köhler?