Hamburg. Riskanter Kühne-Deal ist keine Garantie für den Aufstieg. HSV muss aus seinen Fehlern lernen und das Geld sinnvoll investieren.

Als der HSV den neuen Millionen-Deal mit Klaus-Michael Kühne bestätigte, fielen die Fanreaktionen gemischt aus. Während das eine Lager bereits die Aufstiegsparty für Mai 2024 plant, ziehen andere Parallelen zu von Geldgebern geprägten und bei Anhängern unbeliebten Clubs wie Leipzig und Wolfsburg.

Beide Ansichten sind natürlich übertrieben. Und dennoch untermauern sie, wie sehr das 30-Millionen-Euro-Darlehen die Fanszene spaltet.

HSV und Kühne haben Vorgeschichte

Um die polarisierende Wirkung Kühnes zu verstehen, muss man die Vorgeschichte kennen. Schon einmal sollten seine Millionen dem Club zu Ruhm und internationalem Glanz verhelfen. Mit der Ausgliederung 2014 hatte der HSV seinen Fans strategische Partner versprochen, am Ende aber nur Kühne präsentiert.

Mit dem Milliardär manövrierte sich der Club in ein Abhängigkeitsverhältnis, das nicht nach Europa, sondern in die Zweite Liga führte. Sein Geld floss in Spieler wie Lewis Holtby, Pierre-Michel Lasogga und später auch Bobby Wood, deren horrende Gehälter den HSV an den Rand der Zahlungsunfähigkeit trieben. Eine Geschichte, die sich nicht wiederholen sollte.

HSV setzt sich mit Kühne unter Druck

Zumal sich der HSV gerade erst aus der Abhängigkeit seines Investors gelöst hatte. Obwohl die zweite Saison in Folge ein Gewinn erwirtschaftet wird, setzen sich die Hamburger mit dem Deal wieder zunehmend unter Druck, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Zumal die frischen Millionen nicht geschenkt sind.

Sollten die Fans der angestrebten Rechtsformänderung nicht zustimmen, ohne die sich das Investment nicht in Anteile umwandeln würde, müsste der HSV die Summe zurückzahlen. Inklusive Zinsen. Und das in nur fünf Jahren. Eine Herkulesaufgabe, die in der Zweiten Liga schwer zu bewältigen wäre. Denn Kühnes Geld allein garantiert den Aufstieg nicht.