Hamburg. Der Defensivallrounder muss gegen Düsseldorf in der Innenverteidigung ran. Unter Thioune fühlte er sich auf dieser Position immer wohl.

Sein erstes Spiel gegen Fortuna Düsseldorf wird Moritz Heyer nicht vergessen. Einen Tag vor dem Saisonauftakt gegen Fortuna Düsseldorf hatte der HSV den Defensivspieler vom VfL Osnabrück verpflichtet. 24 Stunden später stand der 25-Jährige schon in der Startelf. An der Seite des jungen Eigengewächses Stephan Ambrosius ließ HSV-Trainer Daniel Thioune seinen Lieblingsschüler aus Osnabrücker Zeiten als Abwehrchef in der Innenverteidigung ran. „Er hat mich morgens gefragt, ob ich spielen kann. Ich musste erst einmal alle Namen durchgehen, weil ich die Spitznamen noch nicht kannte“, sagte Heyer mal über diesen besonderen Tag. Die Spitznamen-Kommunikation funktionierte. Der HSV gewann 2:1, Heyer überzeugte und war fortan in Hamburg gesetzt – sowohl unter Thioune, als auch unter dessen Nachfolger Tim Walter.

Zweieinhalb Jahre ist dieser Freitagabend im Volksparkstadion her. An diesem Freitagabend (18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) wird Heyer als Abwehrchef gegen Düsseldorf wieder dabei sein, wenn der HSV vor 51.200 Zuschauern in der ausverkauften Merkur Spiel-Arena bei der Fortuna antritt. Anders als im September 2020 ist die Lösung mit Heyer im Abwehrzentrum im März 2023 aber alles andere als die erste Wahl.

Weil Mario Vuskovic am Donnerstag für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt wurde und Kapitän Sebastian Schonlau mit einer Gelbsperre ausfällt, wird Heyer wie schon vor zweieinhalb Jahren an der Seite eines Eigengewächses verteidigen, Jonas David. „Wenn du die zwei wahrscheinlich besten Innenverteidiger der Liga nicht hast, ist das für jede Mannschaft schwer. Aber wir dürfen nicht anfangen zu zweifeln“, sagte Trainer Tim Walter vor dem Spiel des Tabellendritten (49 Punkte) beim Tabellenvierten (42).

In einer Dreierkette fühlt sich Heyer am wohlsten

Vor knapp drei Wochen hatten Heyer und David das erste Mal zusammen in der Abwehrmitte verteidigt, dabei jedoch gehörige Zweifel aufkommen lassen. Mit 0:3 lag der HSV beim Karlsruher SC zur Halbzeit zurück. Es hätten sogar noch mehr Gegentore sein müssen. Nach 38 Minuten wurde David von Walter erlöst. Weil es der Spanier Javi Montero aber nicht viel besser machte, mit Gelb-Rot vom Platz flog und auch zuletzt im Testspiel gegen Braunschweig enttäuschte, wird Walter wohl wieder auf Heyer und David setzen.

Dass der HSV-Coach auf eine Dreierkette mit Montero umstellt, wäre zwar möglich, ist aber eher unwahrscheinlich. Dabei könnte könnte dann Heyer so spielen, wie er es am liebsten macht: als Innenverteidiger in einer Dreierkette. In dieser Formation spielte er am häufigsten unter Daniel Thioune, als die beiden noch zusammen mit dem VfL Osnabrück die Klasse hielten und der Trainer den Verteidiger anschließend mit zum HSV lotste.

Heyer hat mit dem HSV gegen Düsseldorf noch nie verloren

Mittlerweile ist Thioune Trainer bei Fortuna Düsseldorf und hofft am Freitag, mit einem Sieg gegen seinen Ex-Club noch einmal in den Aufstiegskampf einzugreifen. Viele Gefühle für den HSV habe er nicht mehr. „Es ist kaum noch ein Spieler da, den ich betreut habe. Moritz Heyer mal ausgeklammert, bei dem ich vielleicht maßgeblich verantwortlich war, dass er beim HSV spielt“, sagte Thioune, den Heyer im Abendblatt-Interview mal in höchsten Tönen lobte. Thiounes größte Stärke sei „die hohe taktische Flexibilität“, sagte Heyer über den Fußballlehrer. „Der Trainer macht jeden Spieler besser.“

In seinem 93. Pflichtspiel für den HSV will der in der kommenden Woche 28 Jahre alt werdende Heyer nun auch seinem aktuellen Trainer zeigen, dass er in der Innenverteidigung gut aufgehoben ist. Was Hamburg Hoffnung macht: In fünf Zweitligaspielen gegen Düsseldorf hat Heyer mit dem HSV noch nie verloren.