Hamburg. HSV-Verteidiger Mario Vuskovic (21) ist wegen einer positiven Epo-Probe vorläufig gesperrt, beteuert aber weiter seine Unschuld.

Am 10. März steht in Frankfurt der dritte und entscheidende Verhandlungstag im Fall Mario Vuskovic an. Doch je näher der nächste Termin vor dem DFB-Sportgericht rückt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass auch am Freitag in zwei Wochen kein Urteil gesprochen wird.

Zu groß ist die Unklarheit über die Dopingprobe des HSV-Verteidigers, der am 16. September von der Nationalen Anti-Doping Agentur (Nada) positiv auf körperfremdes Epo getestet wurde.

Nachdem vier vom HSV beauftragte Institute zu einer anderen Einschätzung kamen als das Nada-Labor in Kreischa, hatte DFB-Richter Stephan Oberholz beim Experten der Welt-Anti-Doping-Agentur, Jean-François Naud vom Wada-Hauptquartier in Montreal, eine C-Probe angefordert.

Experte der Welt-Anti-Doping-Agentur sieht keinen Grund für erneute Probe

Wie die „Süddeutsche“ in ihrer Sonnabend-Ausgabe berichtet, ließ Naud das DFB-Gericht aber bereits wissen, dass die Kollegen in Kreischa alle Richtlinien eingehalten hätten. Er sehe also keinen Grund, die Probe erneut zu testen. Die „SZ“ nennt das einen „Affront“.

Zudem nährt der Bericht neue Zweifel am Testsystem der Wada. So hätten die Labore in der Vergangenheit mit ihrer SAR-PAGE-Methode in mehreren Fällen danebengelegen. Erst vor wenigen Tagen sei die Sperre des Mittelstreckenläufers und Olympiavierten Peter Bol aus Australien aufgehoben worden. Bol war zunächst positiv auf künstliches Epo getestet worden, die B-Probe ergab einen „atypischen Fund“. Klarheit rückt nun auch im Fall Vuskovic in immer weitere Ferne.