Hamburg. Verteidiger Katterbach wird zur Außenstürmer-Alternative. Jatta nach seinem Schläfchen plötzlich hellwach. Dompé löst die Bremse.

Es war ein Sieg, an den man sich wahrscheinlich nicht lange erinnern wird. Aber es war ein Sieg, der am Ende ganz viel Wert sein könnte. Dem HSV wird es egal sein, wie er das Spiel gegen Bielefeld (2:1) gewonnen hat. Viele Spieler gab es nicht, die ihre Bestform erreichten. Die Einzelkritik zum 2:1-Sieg.

Heuer Fernandes: Sein Ausrutscher in der 74. Minute hätte fatale Folgen haben können. Durfte sich bei Serra bedanken, dass er am Ende wieder feiern konnte.

Heyer: Verrichtete grundsolide Arbeit. Hatte zu diesem Spiel aber kaum etwas beizutragen.

David: Nach seiner Hüftprellung zurück in der Startelf. Wird dort nach einem souveränen Auftritt auch bleiben.

Schonlau: Gewann gegen den sechs Zentimeter größeren Klos viele Kopfballduelle. Es kommt eben auch beim Fußball nicht auf die Größe an.

HSV-Einzelkritik: Feinschmecker Muheim

Muheim: Seine vierte Vorlage war wahrscheinlich etwas für Feinschmecker. Per Hacke durch die Beine von Klünter auf Reis. Der Rest war eher Rohkost.

Meffert (bis 71.): Hatte großes Glück, dass Vasiliadis nach seinem Tritt auf den Fuß noch zum Kopfball hochstieg. Elfmeter hätte es trotzdem geben können. Seine Knieprobleme scheinen ihn noch immer zu hemmen.

Katterbach (ab 71.): Wurde als Linksverteidiger geholt und wird beim HSV zur echten Außenstürmeralternative.

HSV-Einzelkritik: Reis immer wichtiger

Reis: In dieser Verfassung der wichtigste Spieler des HSV. Spielfreudig, lauf- und zweikampfstark und einmal mehr 1:0-Torschütze.

Ein Schuss, ein Tor: Ludovit Reis ist beim HSV in der Form seines Lebens.
Ein Schuss, ein Tor: Ludovit Reis ist beim HSV in der Form seines Lebens. © Witters

Benes (bis 87.): Ließ seinem Motivationssong “All I do is win” Taten folgen. Nur die Latte hatte etwas gegen sein erstes Tor im Volkspark.

Königsdörffer (ab 87.): Ohne Szene.

HSV-Einzelkritik: Jatta hellwach nach Schläfchen

Jatta (bis 90.+2): Gönnte sich vor dem 1:1 ein kleines Schläfchen, war dann beim 2:1 aber wieder hellwach. Zum zweiten Mal in Folge mit dem entscheidenden Tor.

Nemeth (ab 90.+2): Pünktlich zur Party auf dem Platz.

Glatzel: Blieb zum ersten Mal in dieser Saison ohne einen einzigen Torschuss und ist nun auch die Führung in der Torjägerliste los. Hätte zumindest einen Elfmeter bekommen können.

Dompé (bis 71.): Nach seinem Gaspedal-Skandal löste er in der zweiten Halbzeit wieder die Bremse und legte sein achtes Tor auf.

Kittel (ab 71.): In seinen wenigen Aktionen erneut unglücklich. Ein Elfmeter war ihm auch nicht mehr vergönnt.

Die Statistik:

  • HSV: Heuer Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim – Meffert (71. Kittel) – Reis, Benes (87. Königsdörffer) – Jatta (90.+2 Nemeth), Glatzel, Dompé (71. Katterbach). – Trainer: Walter
  • Bielefeld: Fraisl – Ramos, Andrade, Jäkel – Klünter, Lepinjica (84. Rzatkowski), Vasiliadis (46. Consbruch), Okugawa (73. Serra), Oczipka (84. Corbeanu) – Klos (58. Lasme), Hack. – Trainer: Scherning
  • Tore: 1:0 Reis (26.), 1:1 Oczipka (51.), 2:1 Jatta (57.)
  • Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
  • Zuschauer: 56.905