Hamburg. Die Partie am Sonnabend war die wohl spektakulärste der Saison. Drei Profis konnten sich dabei besonders in Szene setzen.
Im Volkspark herrschte Ruhe am Montag. Die Profis des HSV haben nach dem spektakulären 3:3 beim 1. FC Heidenheim einen trainingsfreien Tag. Erst am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel am Sonntag gegen Arminia Bielefeld. Für Trainer Tim Walter (47) beginnt dann der harte Teil seines Jobs. Er muss jene elf Spieler herausfiltern, die gegen den Abstiegskandidaten beginnen dürfen. In Heidenheim haben sich drei Profis besonders aufgedrängt.
HSV-Profi Bénes schon gegen Braunschweig und Rostock als guter Joker
Vor allem Laszlo Bénes (25) konnte als Joker Werbung in eigener Sache machen. Der Mittelfeldstratege sorgte – wie schon bei seinen Einwechslungen gegen Braunschweig (4:2) und Rostock (2:0) – nach seiner Einwechslung für deutlich mehr Struktur in der Schaltzentrale der Hamburger. Zudem bereitete der Slowake das zwischenzeitliche 1:3 von Andras Nemeth mit einer mustergültigen Flanke vor.
Die gute Leistung war auch ein Zeichen an seinen Trainer, dass die Zeit des Jokers vorbei und er bereit für mehr Einsatz ist. In der Wintervorbereitung warf Bénes ein kleiner Muskelfaserriss im Oberschenkel zurück. Mittlerweile ist der Spielgestalter jedoch wieder fit.
In den bisherigen drei Partien erhielt aber jeweils Ransford Königsdörffer (21), der eigentlich gelernter Außenstürmer ist, den Vorzug. Auch in Heidenheim merkte man Königsdörffer an, dass er mit dieser für ihn ungewohnten Position im Zentrum fremdelt. Ist das die Chance für Bénes?
Dass der HSV nach einem 0:3-Rückstand noch zum 3:3 kam, lag auch zu großen Teilen an Bénes und dem ebenfalls eingewechselten Sonny Kittel (30). Das erfahrene Duo hatte sofort Einfluss auf das Hamburger Offensivspiel, das in Hälfte eins nahezu nicht existent war.
„In der zweiten Hälfte haben wir mit dem Mut der Verzweiflung wieder angefangen, Fußball zu spielen. Sonny und Laszlo haben das Ganze wieder geordnet", lobte Trainer Walter, der aber auch noch den dritten "Gewinner" des 3:3-Wahnsinns hervorhob.
HSV-Joker Katterbach sorgte gegen Heidenheim für Wirbel
Mit Noah Katterbach (21) brachte Walter ein neues Element auf die linke offensive Seite. Nach der Auswechslung des wirkungslosen Jean-Luc Dompé (27) zeigte die Leihgabe des 1. FC Köln, warum er als großes Talent gilt. „Noah hat Elan und Wille ins Spiel gebracht. Das hat uns im ersten Durchgang gefehlt“, erklärte Walter. Das Traumtor von Bakery Jatta (24) zum 3:3-Endstand bereitete Katterbach mit einer Flanke von der linken Seite vor. Es war der erste Assist in dieser Saison für den Neu-Hamburger.
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Die Frage, welcher der drei Gewinner von Heidenheim gegen Bielefeld von Beginn an ran darf, wird Trainer Walter erst am Ende der Woche beantworten. „Der Trainer ist ja nicht immer blind. Daher funktioniert auch mal was“, scherzte der HSV-Trainer am Sonnabend. Das will er gegen die Arminia am Sonntag erneut unter Beweis stellen.