Rostock. HSV hofft darauf, dass der DFB den Profi trotz positiven Dopingtests freispricht. Gleich vier Gutachten sollen die Unschuld belegen.

Der 2:0-Sieg in Rostock war schon ein paar Minuten alt, als Tim Walter auf dem Holzpodium im dunklen Presseraum des Ostseestadions noch einmal hervorheben wollte, was den HSV-Trainer an diesem Sonntag ganz besonders gut gefallen hat. Seine Mannschaft habe „alles wegverteidigt“, lobte Walter, „viele zweite Bälle gewonnen“, „kaum Torchancen zugelassen“ und „endlich mal wieder zu null gespielt“.Der 47-Jährige strich sich durch seinen grauen Bart. „Heute muss ich meiner ganzen Abwehr ein großes Kompliment machen.“

Zu dieser ganzen Abwehr gehört eigentlich noch einer, der am Sonntag aber knapp 1700 Kilometer von Rostock entfernt war. Mario Vuskovic dürfte in seiner Heimatstadt Split verfolgt haben, was seine Mannschaftskollegen gegen Hansa vollbrachten.

HSV-Dopingfall: Mario Vuskovics Verteidiger haben Ass im Ärmel

Der Verteidiger, der noch immer vom DFB aufgrund eines positiven Dopingbefunds gesperrt ist, darf auch weiterhin nur aus der Entfernung zuschauen. Doch glaubt man dem direkten Umfeld des Kroaten und den Verantwortlichen des HSV, dann könnte sich das schon bald ändern.


Die erste Verhandlung am vergangenen Freitag in Frankfurt machte allen, die es gut mit Vuskovic meinen, durchaus Hoffnung, dass der 21-Jährige doch noch freigesprochen werden könnte. Und nach Abendblatt-Informationen haben die Verteidiger des Abwehrmanns sogar noch ein echtes Ass im Ärmel, das am zweiten Verhandlungstag am Donnerstag ausgespielt werden soll.

Gutachten sollen bestätigen, dass Vuskovics Dopingprobe nicht positiv war

So sollen vier renommierte, wissenschaftliche Institute unabhängig voneinander bestätigt haben, dass Vuskovics Dopingprobe vom 16. September nicht einmal positiv war.

Sollte das DFB-Sportgericht der Logik von Vuskovics Anwälten folgen, wäre nicht nur ein Freispruch wahrscheinlich. Das gesamte Dopingverfahren der Nada und des DFB würde auf den Prüfstand gestellt werden – und der HSV müsste sich Gedanken über mögliche Schadenersatzforderungen machen.

Schließlich hat der Club nur aufgrund der Vuskovic-Sperre mit Javi Montero einen potenziellen Ersatz geholt. Ganz so weit ist es aber noch nicht. Beim HSV geht man davon aus, dass nach der zweiten Verhandlung am Donnerstag das DFB-Sportgericht möglicherweise noch einen dritten Verhandlungstag ansetzt, ehe ein endgültiges Urteil gesprochen wird.

Und bis dahin setzen die Hamburger darauf, dass der HSV auch ohne den gesperrten Vuskovic seine Spiele weiter gewinnen kann.