Rostock. Bei Hansa Rostock reicht dem HSV auch ein einbeiniger Reis, um den Unterschied zu machen. Die Einzelkritik.

Neben drei Punkten kann der HSV auch zwei wichtige Erkenntnisse vom 2:0-Sieg bei Hansa Rostock mitnehmen. Die erste: Er kann auch ohne einen Robert Glatzel in Topform gewinnen. Die zweite: Er kann auch zu null spielen. Die Hamburger Profis in der Einzelkritik.

Heuer Fernandes: Hatte als Torwart nur wenig zu tun, gönnte sich deswegen den einen oder anderen Manuel-Neuer-Ausflug als Libero. Wenn er jetzt auch noch der „Süddeutschen Zeitung“ ein Interview gibt, müsste sich der HSV wohl Gedanken machen.

Heyer: Gar keine Gedanken muss sich Trainer Walter um den Rechtsverteidiger machen, der kaum mal brilliert, aber immer grundsolide ist. Macht sein Ding – egal ob gegen Real Madrid oder Hansa Rostock.

David: Noch mal die Kategorie „grundsolide“. Erlaubte sich in 90 Minuten nur einen einzigen Schnitzer, der dank einer Abseitsstellung aber keinen weiteren Schaden anrichtete.

Schonlau: Der personifizierte Spielverderber. Verliert keinen Zweikampf und spielt selten bis nie einen Fehlpass.

Muheim: Defensiv so unangenehm wie der eiskalte Ostseewind in Rostock.

Meffert: Darf für sich reklamieren, irgendwie, irgendwann, irgendwo bei Reis’ Führungstreffer zum 1:0 dabei gewesen zu sein.

HSV reicht bei Hansa Rostock auch ein einbeiniger Reis

Reis: Konnte nach einem Foul weite Strecken der ersten Halbzeit nur über das Feld humpeln. Aber in der momentanen Form reicht auch ein einbeiniger Reis, um den Unterschied zu machen.

Königsdörffer (bis 74.): Ihm fehlt der Raum und die Zeit, um ein echter Mehrwert für seine Mannschaft zu sein. Als „falsche Neun“ eher ein falscher Fuffziger.

Benes (ab 74.): Hätte das beruhigende 2:0 selbst machen müssen, legte es dafür wenig später auf.

Jatta (bis 86.): Wenn er auch noch köpfen, schießen und flanken könnte, würde er wohl in der Champions League spielen. So spielt er der Zweiten Liga, wo er immerhin einen Platzverweis gegen Rostocks Roßbach ersprintete.

Nemeth (ab 86.): Ein Schuss, ein Tor, willkommen beim HSV.

Glatzel: Gut zu wissen, dass der HSV auch ohne einen überragenden Glatzel Spiele gewinnen kann.

Dompé (bis 90.): Wird immer mehr so ein Spieler, für den man ganz allein ins Stadion kommt. Jede Ballberührung bringt Spaß, auch wenn ausnahmsweise durch ihn mal kein Treffer fällt, weil Rostocks Querlatte sich erdreistet, ein klares Tor zu verhindern.

Katterbach (ab 90.): Durfte sich über sechs Zusatzminuten in der Nachspielzeit freuen.