Hamburg. Die Dauer-Presseschelte von Michael Papenfuß auf der Mitgliederversammlung des HSV gipfelte in einer verbalen Entgleisung.
Marcell Jansen hat es geschafft. Um 16.48 Uhr am Sonnabendnachmittag stand fest, dass der bisherige HSV-Präsident auch der amtierende HSV-Präsident bleibt. 467 Mitglieder sorgten mit ihren Nein-Stimmen auf einer emotionalen Mitgliederversammlung im CCH dafür, dass die beiden Abwahlanträge abgelehnt wurden und es weiterhin ein „Ja“ für Jansen beim HSV gibt.
Das Ergebnis war sehr viel deutlicher, als es manch einer im Vorfeld angenommen hatte. 73,43 Prozent der anwesenden Mitglieder wollten, dass Jansen der wichtigste Mann des HSV bleibt.
HSV: Worauf es jetzt für Jansen ankommt
Für den früheren Nationalspieler ist das Ergebnis Erleichterung und Verpflichtung gleichermaßen. In der aufgeladenen Versammlung sprach sich ein Großteil der Mitglieder zwar dafür aus, dass der 37-Jährige im Amt bleiben soll.
Gleichzeitig gab es aber kaum einen Redebeitrag ohne die Feststellung, dass Jansen Fehler gemacht hat. Nicht unbedingt als Präsident des HSV e.V., aber ganz sicher als Aufsichtsratsvorsitzender der HSV AG.
Der gebürtige Rheinländer täte deswegen gut daran, auf seine zahlreichen Kritiker zuzugehen, statt sich allzu ausgiebig über das Ergebnis zu freuen. Nur wenn er den langen Tag im CCH als Aufforderung versteht, vieles selbstkritisch zu überdenken und es in 2023 besser zu machen, kann das Ergebnis der Versammlung nicht nur für ihn selbst, sondern auch für den HSV ein gutes werden.
HSV-Vizepräsident Papenfuß irritiert
Gleiches gilt im Übrigen auch für Jansens Vize Michael Papenfuß, dessen Dauer-Presseschelte am Sonnabend in einer verbalen Entgleisung gipfelte, indem er die Medienberichterstattung einmal als „braune Soße“ bezeichnete und damit das Narrativ der Fake News bediente, das eher an die AfD als an einen Sportverein erinnerte.
Am Tag danach stellte er allerdings klar: „Ich bitte für diese unglückliche Wortwahl ausdrücklich um Entschuldigung. Um absolut keinen Spielraum zu lassen: Natürlich war damit ‚so’n Schiet‘ gemeint und nichts anderes.“
Ein erster, guter Schritt. Weitere werden folgen müssen, damit aus dem Konzept „Vereint 2025“ tatsächlich ein Erfolg wird.