Hamburg. Neues Vorstandsduo beim HSV setzt auf ein sogenanntes Management Board – auch Trainer Tim Walter verlängert.
Wer Jonas Boldt kürzlich auf dem Isemarkt direkt vor seiner Haustür über den Weg lief, der erlebte einen ausgeglichenen und gut gelaunten HSV-Vorstand. Der 40-Jährige, der ein hartes HSV-Jahr mit internen Streitigkeiten hinter sich hat, scherzte und lachte. Was Boldt den anderen Marktbesuchern voraushatte: Der Wahl-Eppendorfer wusste seit längerer Zeit, dass er sich wohl über ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk freuen darf. Ein Präsent, das sogar schon zwei Tage vor Heiligabend geliefert wurde.
Seit Donnerstagmittag steht fest: Jonas Boldt bleibt bis 2025 Vorstand beim HSV. Noch besser für Boldt: Sein Vertrauter Eric Huwer wurde ebenfalls in den Vorstand berufen. „Wir sehen uns gut aufgestellt mit einem dynamischen Vorstandsduo, das anpackt und keine Eingewöhnungs- und Einarbeitungszeit benötigt“, ließ sich Aufsichtsratschef Marcell Jansen auf der clubeigenen Homepage zitieren.
HSV: Boldt und Huwer verspätet an die Spitze
Was Jansen nicht sagte: Die Einigung mit dem neuen Chefduo hätte er genauso auch schon vor einem Jahr haben können, als er sich dann aber gegen Aufsichtsratskollege Hans-Walter Peters stellte und sich für eine überraschende Entsendung von Thomas Wüstefeld in den Vorstand einsetzte.
Vergangenheit. In der vorweihnachtlichen Gegenwart darf sich Boldt nun darüber freuen, dass er nach der Demission von Wüstefeld nicht mehr alleine die Geschicke des HSV managen muss.
„Ich freue mich, mit Eric Huwer einen absoluten Fachmann an meiner Seite zu wissen und bin voller Überzeugung, dass wir die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen gemeinsam mit den Gremien und mit unserer Geschäftsstelle meistern werden“, sagt Boldt, der wieder „nur“ Vorstand für Sport und Kommunikation ist. Huwer ist nun als sogenannter COO Vorstand für Finanzen und Organisation.
HSV: Fünfergremium um Boldt und Huwer
So weit die Theorie. In der Praxis wollen Boldt und Huwer aber auch in der Zukunft bei den verschiedenen Herausforderungen auf ein fünfköpfiges sogenanntes Management Board mit Christian Pletz (Medien), Moritz Becker-Schwarz (Marketing und Vertrieb), Marieke Patyna (Unternehmensstrategie und Nachhaltigkeit), Cornelius Göbel (Fankultur) und Philipp Winter (Recht) setzen. Einmal wöchentlich trifft sich die Runde – meistens dienstags oder mittwochs –, um gemeinschaftlich Entscheidungen zu treffen.
Kurios: Die ursprüngliche Idee zum Management Board hatte Ex-Vorstand Wüstefeld, der aber nach der Verkündung des damals noch dreiköpfigen Führungsgremiums auf inhaltliche Diskussionen verzichtete.
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Diskutiert werden soll in Zukunft beim HSV nun wieder mehr. Keine Diskussion dürfte dagegen die längst besprochene Vertragsverlängerung von Trainer Tim Walter mehr sein. Auch der Coach dürfte in den kommenden Tagen einen neuen Vertrag bis 2024 unterschreiben.