Hamburg. Der umstrittene Präsident und Aufsichtsratschef steht seit Monaten schwer in der Kritik. Nun könnte ihm das Aus drohen.
Bis zum vergangenen Wochenende hatten HSV-Mitglieder noch Zeit, einen Antrag für die Mitgliederversammlung am 21. Januar einzureichen. Fristgerecht veröffentlicht werden sämtliche Anträge vom HSV e.V. allerdings erst zwischen Weihnachten und Silvester. Doch wie das Abendblatt bereits jetzt erfuhr, steht fest, dass es mindestens einen Abwahlantrag gegen Präsident und Aufsichtsratschef Marcell Jansen gibt.
Marcell Jansen ist beim HSV fast komplett isoliert
Der 37-Jährige steht seit Monaten in der Kritik, weil er zum einen zu lange an Ex-Vorstand Thomas Wüstefeld festgehalten haben soll. Zum anderen gilt Jansen aufgrund seines Krisenmanagements im HSV-Kosmus mittlerweile fast schon als isoliert. HSV-Partner Klaus-Michael Kühne hatte sich öffentlich gegen Jansen ausgesprochen, alle anderen Anteilseigner haben in einem Brandbrief seinen Rücktritt gefordert, das Verhältnis zu Vorstand Jonas Boldt ist stark belastet, innerhalb des Aufsichtsrats ist der Gegenwind enorm und sogar im eigenen Präsidium konnte sich Jansen zuletzt nicht mehr bei der Frage, ob man weiter auf finanzielle Unterstützung von Kühne hoffen soll, durchsetzen.
- Vorstand soll erweitert werden: HSV stellt sich gegen Kühne
- Mehr Anteile für Kredit? Was Kühne beim HSV aushandelte
- Frische Kühne-Millionen! HSV sichert Stadion-Finanzierung
Einen freiwilligen Rückzug hatte Jansen, der im Sommer 2021 mit 263 von 391 Stimmen zum Präsidenten gewählt worden war, trotz der massiven Kritik ausgeschlossen. Um Jansen abzusetzen ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.