Hamburg. In der kommenden Woche wird die B-Probe erwartet. Rechtlich hat der kroatische Innenverteidiger bereitsumfangreichen Beistand.

Am Freitagnachmittag wird Mario Vuskovic die Daumen drücken, wenn es um das Ergebnis geht. Sein Heimatland Kroatien spielt um 16 Uhr im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gegen den Topfavoriten Brasilien. HSV-Verteidiger Vuskovic hält sich seit Kurzem in Split auf und wird das Spiel gemeinsam mit seiner Familie verfolgen.

In der kommenden Woche wird der 20-Jährige dann erneut die Daumen drücken. Dann geht es um das Ergebnis der B-Probe. Vuskovic war bereits am 16. September positiv auf das Dopingmittel Erythropoetin (Epo) getestet worden. Erst zwei Monate später machte der Deutsche Fußball-Bund den positiven Befund öffentlich.

HSV hat Hoffnung auf einen falsch positiven Dopingtest

Der geschockte HSV-Verteidiger beantragte daraufhin die Öffnung der B-Probe, die Mitte Dezember erfolgen soll. Die Wahrscheinlichkeit, dass die B-Probe zu einem anderen Ergebnis führt, ist nach Meinung aller Experten aber unwahrscheinlich. Trotzdem hoffen Vuskovic und der HSV weiterhin darauf, dass ein Verfahrensfehler für den positiven Dopingtest nachgewiesen werden kann.

Der Kroate hat sich nach Abendblatt-Informationen mittlerweile fünf Anwälte genommen, die gemeinsam seine Unschuld beweisen sollen. Diese hat Vuskovic all diesen nationalen sowie internationalen Anwälten aus dem Bereich Doping- und Verbandsrecht noch einmal in Einzelgesprächen beteuert. Das Umfeld des Verteidigers zeigt sich daher auch optimistisch, die Unschuld nachweisen zu können. Öffentlich äußern will sich aufgrund des laufenden Verfahrens aktuell aber niemand.

Vuskovic wurde vom DFB vorläufig gesperrt

Auch der HSV hatte versucht, allen möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Die medizinische Abteilung hatte den U-21-Nationalspieler eingängig untersucht. Dabei ging es darum, eine mögliche genetische Erklärung durch eine körperliche Abnormalität für die hohen Blutwerte zu ermitteln. Zu Erkenntnissen ist es allerdings nicht gekommen.

Vuskovic wurde vom DFB vorläufig gesperrt und darf nicht mit der Mannschaft oder mit Trainern des HSV trainieren. Zuletzt hatte ihn sein Landsmann und Co-Trainer Filip Tapalovic in Hamburg betreut. Nun ist es vor allem die Familie, mit der sich Vuskovic privat fit hält. Sein Glück: Vater Danijel Vuskovic, der genau wie sein Sohn einst bei Hajduk Split gespielt hat, ist mittlerweile Trainer und kann sich in den kommenden Wochen um die Fitness des HSV-Profis kümmern.