Hamburg. Der HSV machte es gegen Regensburg spannend. Am Ende machte ein Spieler den Unterschied. Die Einzelkritik.
Was für eine Erlösung für den HSV. Nach zwei Heimspielen ohne Sieg gewinnen die Hamburger wieder im Volksparkstadion. Sie machten es spannend, doch am Ende war Ransford Königsdörffer zur Stelle und stellte die Weichen gegen Jahn Regensburg auf Sieg. Der Nationalspieler Ghanas stach aus einer guten Hamburger Mannschaft heraus. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: So langsam muss sich Fernando Santos, Trainer der Seleção, die Frage gefallen lassen, wie er auf den besten Fußballer Portugals neben Cristiano Ronaldo verzichten kann, der ganz nebenbei auch noch ein herausragender Torhüter ist. Wie immer: Stark.
Königsdörffer (bis 90.+1): Sollte Ghanas Nationaltrainer Otto Addo sich seine Startelfpremiere als verkappter Rechtsverteidiger auf Video anschauen, dürfte das die WM-Chancen des HSV-Profis noch einmal erhöhen. Nicht nur mit goldenen Haaren, sondern auch mit dem goldenen Tor.
Andresen (ab 90.+1): Im zweiten Anlauf klappte sein Profidebüt.
HSV will gegen Regensburg seine Heimbilanz aufpolieren
Vuskovic: Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic dürfte es möglicherweise bereuen, dass er auf den schärfsten rechten Fuß des HSV bei der WM verzichtet. Solche Tore wie zum 1:1 schießt nur der Innenverteidiger.
Schonlau: Die Rückkehr des Kapitäns brachte Sicherheit, auch wenn der HSV oft offen war. Rettete spät für seinen geschlagenen Keeper.
Muheim: Gegen Regensburg macht der Schweizer seine besten Spiele. Würde er immer so spielen, könnte sich Nati-Coach Murat Yakin irgendwann mal bei ihm melden.
Meffert: Er hat schon bessere Spiele für den HSV gemacht. Gewann aber den wichtigen Ball vor der Entstehung zum 2:1.
HSV-Einzelkritik: Benes wie Fritz Walter, Glatzel bräuchte Nachhilfe
Reis: Nach seiner Vertragsverlängerung bis 2026 zeigte der Niederländer mal wieder, warum der HSV langfristig mit ihm plant. Auch rechts hinten in Zukunft eine Option.
Benes: Ärgerte sich zunächst, dass Glatzel ihn nicht den Elfmeter schießen ließ, dass sein Fritz-Walter-Gedächtnis-Sprungschuss mit der Hacke knapp drüber ging und sein Linksschuss an den Pfosten prallte. Freute sich dann über seinen Assist zum 2:1 und zeitnah auch über die Nominierung des slowakischen Nationaltrainers Francesco Calzona.
Dompé (72.): Lange nicht mehr ist beim HSV jemand mit so viel Vorfreude auf seine Gegner zugedribbelt wie der schnelle Franzose. Könnte manchmal mit Kingsley Coman verwechselt werden. Aber eben auch nur manchmal.
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Amaechi (ab 72.): Brachte Schwung.
Glatzel: Nach seinem dritten verschossenen Elfmeter für den HSV würde ihm sicher mal eine Einheit beim DFB-Standardtrainer Mads Buttgereit guttun. Doch vom Nationalteam ist Glatzel trotz aller Stürmernot weit weg – trotz seines Tores zum 3:1.
Kittel (bis 60.): Genau ein Jahr nach seiner Regensburg-Gala mit vier Scorerpunkten hätten es erneut zwei Vorlagen werden können. Doch der Kittel 2022 ist trotzdem nicht mehr der Kittel von 2021.
Suhonen: Traf erstmals nicht gegen Regensburg. Finnlands Nationaltrainer Markku Kanerva wird ihn trotzdem in Kürze erstmals einladen.