Hamburg. In der Winterpause will der HSV das Versäumnis aus dem Sommer korrigieren und einen weiteren Mittelstürmer verpflichten.

An sportlichen Erkenntnissen mangelt es dem HSV in diesen Tagen wahrlich nicht. Vier Pflichtspiele ohne Sieg, die Euphorie vom Saisonstart ist erst einmal verflogen. Nach dem 2:3 gegen den 1. FC Madeburg klagte Trainer Tim Walter (46), dass die Spieler wieder mehr "die Basics" des Fußballspiels beachten müssten. Doch auch darüber hinaus wurde gerade in den vergangenen drei Pflichtspielen deutlich: Ohne einen fitten Robert Glatzel (28), der zuletzt Rückenprobleme hatte, haben die Hamburger ein Problem. Und das will der HSV im Winter auf dem Transfermarkt lösen.

HSV interessiert sich für Profi von Werder Bremen

Deshalb will Sportvorstand Jonas Boldt (40) den Fehler aus der Sommer-Transferperiode korrigieren und im Winter ein Back-up für die "fußballerische Lebensversicherung" verpflichten. Nun gibt es offenbar den ersten Kandidaten. Der spielt ausgerechnet beim großen Nordrivalen Werder Bremen, heißt Eren Dinkci (20) und soll nach Information der "Deichstube" auf der Liste der Hamburger stehen.

Doch wer ist dieser Eren Dinkci? Der 1,88 Meter große Offensivspieler gilt als großes Talent. am 19. Dezember 2020 sorgte der Youngster für Furore, als er bei seinem Bundesliga-Debüt mit der ersten Ballberührung den 1:0-Siegetreffer gegen Mainz 05 erzielte. Bei Werder hält man große Stücke auf den Stürmer, verlängerte unlängst seinen Vertrag bis 2025.

Auch auf internationalem Parkett sammelte der HSV-Kandidat bereits Erfahrung. Für die türkische U-19-Nationalmannschaft absolvierte eine Partie, ehe er sich dann doch für Deutschland entschied und für die U20 des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dreimal auf dem Rasen stand.

HSV-Kandidat hat große Konkurrenz im Werder-Kader

Ein Kauf von Dinkci dürfte für den finanziell angeschlagenen HSV nahezu unmöglich sein. Ein Leihgeschäft scheint hingegen durchaus machbar. Der Werder-Profi hat mit Marvin Ducksch (28) und Niclas Füllkrug (29) zwei Hochkaräter vor der Nase, zudem hat sich der Schotte Oliver Burke (25) als Stürmer Nummer drei in Bremen etabliert. Somit sind Einsatzminuten für den Jungprofi schwer zu bekommen, eine Leihe nach Hamburg daher durchaus sinnvoll für den gebürtigen Bremer.

Und Dinkci würde gut ins "Beuteschema" der Hamburger passen. Jung, entwicklungsfähig und polyvalent einsetzbar. Der Mittelstürmer kann auch auf der Außenbahn und als hängende Spitze auflaufen. Richtig wohl fühlt er sich aber im Sturmzentrum.

Ein zweiter Mittelstürmer würde die Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr durchaus erhöhen. Wenn man in die jüngere Vergangenheit schaut, hatten in der Vorsaison die Aufsteiger Schalke 04 mit Simon Terodde (34) und Marius Bülter (29) sowie Werder mit dem Duo Ducksch/Füllkrug zwei Topstürmer im Kader.

Dinkci dürfte bis zur Öffnung des Transferfensters am 1. Januar 2023 nicht der letzte Kandidat sein, mit dem sich der HSV beschäftigen wird. Eine spannende Personalie ist der Werder-Stürmer aber allemal.