Leipzig. Einige HSV-Profis zeigten trotz der 0:4-Niederlage im Pokal bei RB Leipzig ihr Potenzial auf. Die Mannschaft im „Königsklassen-Check“.

Dienstagabend, Flutlicht in der Red-Bull-Arena: Ein Hauch Champions League wehte beim DFB-Pokal-Spiel zwischen RB Leipzig und dem HSV durchs Stadion. Allerdings wurde beim 4:0-Sieg des Titelverteidigers auch deutlich, warum die Hausherren in Europas Eliteklasse spielen und die Hamburger nur in der 2. Bundesliga. Die Einzelkritik.

Heuer Fernandes: Man hätte ihn zwischenzeitlich mit Barcelonas Marc-André ter Stegen verwechseln können, so stil­sicher spielte er die Bälle hinten heraus. Musste dann aber auch vier Bälle aus seinem Tor holen.

Heyer (74.): Hätte vor drei Jahren beim Drittligisten Halle nicht gedacht, dass er mal unter Flutlicht in Leipzig spielt. Manchmal ging es etwas schnell für ihn. Droht mit dickem Sprunggelenk am Sonntag gegen Magdeburg auszufallen.

Mikelbrencis (ab 74.): Durfte ein paar Minuten Große-Fußball-Luft schnuppern.

Vuskovic: Hat das Potenzial, irgendwann mal gegen (oder mit) Leipzig in der Champions League zu spielen. An diesem Abend gab es Anschauungsunterricht.

David: Sein erstes Champions-League-Seminar bestritt er mit viel Einsatz, aber auch ein, zwei Schönheitsfehlern.

Muheim: Sammelte mit seinem Lattenpfostenschuss Material für sein Youtube-Best-of-Video. Den Beinschuss vor dem 0:2 kann er dann einfach rausschneiden.

HSV-Verteidiger Miro Muheim (r., gegen Leipzigs Hugo Novoa) traf in der ersten Hälfte mit einem Schuss Latte und Pfosten.
HSV-Verteidiger Miro Muheim (r., gegen Leipzigs Hugo Novoa) traf in der ersten Hälfte mit einem Schuss Latte und Pfosten. © WITTERS | TimGroothuis

Meffert: Spielte mit Leverkusen mal in der Europa League. Auch an diesem Abend zeigte er, dass er mit einem internationalen Topteam mithalten kann.

Reis (bis 74.): Macht er so weiter, wird er ganz sicher mal die Hymne der Königsklasse als Spieler hören dürfen.

Krahn (ab 74.): Durfte noch eine Viertelstunde spüren, wie sich das große Fußballparkett anfühlt.

HSV-Einzelkritik: Dompé in Leipzig nur fast wie Messi

Suhonen: Der Spaßmacher hatte Lust, es mehrfach gegen mehrere Champions-League-Spieler aufzunehmen. Mutig. Das war sicher nicht sein letzter großer Abend.

Jatta (bis 68.): Kämpfte, solange die Kräfte reichten, und fiel auch beim Kopfstoß von Simakan nicht hin. Aber als er umknickte, ging es für ihn nicht mehr weiter.

Amaechi (ab 68.): Keine Minute auf dem Platz, da stand es auch schon 0:3.

Königsdörffer: (bis 74.): Trägt die Königsklasse fast in seinem Namen. Leipzig war aber noch eine Nummer zu groß für ihn.

Bilbija (ab 74.): Hat noch Zeit für große Dinge – seine Karriere fängt erst an.

Dompé (bis 60.): Versuchte der Welt zu zeigen, dass er besser als Messi ist. Ein paar Dribblings sahen sogar fast nach Messi aus. Aber eben auch nur fast.

Kittel (ab 60.): Hat das Talent, häufiger abends unter der Woche zu spielen. Vor dem 0:4 wurde deutlich, warum er das nur selten macht.