Hamburg. Heyer machte kurzzeitig blau und muss sich bei Raab bedanken. Benes sollte häufiger schießen. Jatta kann viel mehr.
Die Siegesserie des HSV ist gerissen. Nach zuletzt fünf Erfolgen nacheinander kam die Mannschaft von Trainer Tim Walter am Sonnabendabend nur zu einem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Einzelkritik der HSV-Profis:
Raab: Spielte gegen die Roten Teufel in knallgelb, hielt aber Heuer Fernandes‘ weiße Weste lange Zeit sauber. Hätte gegen seinen Ex-Club über weite Strecken der Partie sogar blau machen können – ehe er dann doch noch schwarz sah.
Heyer: Machte kurz nach dem Wiederanpfiff tatsächlich blau – hatte aber großes Glück (und das Können von Torhüter Raab), dass Boyd das Geschenk nicht annahm.
Vuskovic: Hätte in der ersten Halbzeit auch kurz die Straßenseite wechseln und beim 50-Cent-Konzert vorbeischauen können. Im zweiten Durchgang dann zwischendurch so antriebslos, als ob er ein bisschen zu viel aus dem Candyshop genascht hätte.
Schonlau: Wird sicher kein Porsche Carrera mehr. Aber ein etwas älterer Porsche 356 Speedster hat auch seinen Wert. Beim 1:1 durch den eingewechselten Lex-Tyger wirkte der Kapitän allerdings wie ein Traktor ohne Motor.
Muheim: Erhielt auf seiner linken Seite so viel Freiheiten, dass Marius Müller-Westernhagen eigentlich ein Lied darüber machen müsste. Nutzte seine ungewohnte Freiheit nur leider wenig bis gar nicht.
Meffert: Auffällig unauffällig.
Benes sollte häufiger schießen
Reis: Nur ordentlich ist manchmal doch zu wenig. Immerhin: Holte den Elfmeter mit einem beherzten Sprint heraus.
Benes (bis 85.): Hat in der Theorie die mit Abstand beste Schusstechnik bei HSV. Schießt nur dummerweise in der Praxis viel zu selten auf das Tor.
Suhonen (ab 85.): Konnte das erste Unentschieden der Saison nicht mehr verhindern.
Jatta (bis 71.): Er kann viel mehr.
Königsdörffer (ab 71.): Brauchte gerade einmal eine Minute für seine erste Großchance. Aber man kann auch nicht jede Woche ein potenzielles Tor des Jahres schießen.
Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58
HSV-Einzelkritik: Kittel kostet zwei Punkte
Glatzel: Zog gegen seinen Ex-Club mit seinem 29. HSV-Ligator in der ewigen Zweitliga-Torschützenliste mit Kumpel Kittel gleich, der passenderweise den Treffer auflegte. Muss allerdings zittern, ob die DFL nicht doch auf Eigentor durch FCK-Keeper Luthe entscheidet.
Kittel (bis 85.): Hätte per Strafstoß wieder in der ewigen Zweitliga-Torschützenliste in Führung gehen können. Traf aus elf Metern aber bereits zum zweiten Mal in Folge nicht ins Tor – und kostete damit seinem HSV zwei wichtige Punkte.
Amaechi (ab 85.): Ohne Fortune.
Die Statistik:
- HSV: Raab – Heyer, Vuskovic, Schonlau, Muheim – Meffert – Reis, Benes (85. Suhonen) – Jatta (71. Königsdörffer), Glatzel, Kittel (85. Amaechi). – Trainer: Walter
- Kaiserslautern: Luthe – Bormuth, Kraus, Tomiak – Durm (76. Opoku), Ritter, Niehues, Zuck – Klement – Boyd (66. Lobinger), Redondo (86. Zimmer). – Trainer: Schuster
- Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
- Tore: 1:0 Glatzel (24.), 1:1 Lobinger (82.)
- Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
- Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)