Hamburg. Der 68-Jährige hat die Pläne für HSV-Plaza und -Tower entworfen. Nun spricht er erstmals über die Vision des Zweitligaclubs.
In seinem Büro sind die spektakulären Pläne des HSV für Hadi Teherani bereits greifbar. Auf einem Tisch stehen beim Hamburger Star-Architekten ein Modell des Volksparkstadions, der Plaza für bis zu 12.000 Menschen sowie des HSV-Tower, eines 25 Stockwerke großen Hochhauses mit Raute auf dem Dach.
In der vergangenen Woche hatte Interimsvorstand Thomas Wüstefeld (53) die gigantischen Pläne im Abendblatt enthüllt. Die Reaktionen auf das 200 Millionen Euro teure Projekt fielen komplett unterschiedlich aus. Von „genial“ über „interessant“ bis hin zu „völlig größenwahnsinnig“ war alles dabei. „Wer zu den Sternen fliegen will, muss erst eine Bodenstation bauen“, sagte beispielsweise Finanzsenator Andreas Dessel zu NDR 90,3.
HSV: Stararchitekt Teherani spricht über 200-Millionen-Euro-Projekt
Ganz und gar außeririsch ist dieses Vorhaben aber nicht. Dass bei Teherani, der das Projekt als Architekt begleitet, bereits ein detailliertes Modell der HSV-Plaza steht, zeigt, dass es mehr ist als nur ein überdimensioniertes Luftschloss.
„Wir sind im Moment in einer sehr frühen Phase. Normalerweise kommen wir damit erst raus, wenn die Dinge stehen, also wenn Sie fragen: Wer soll das bauen? Ich kann Ihnen sagen, ich kenne viele, die es bauen wollten, aber es gibt noch gar keine Gespräche“, sagte Teherani im „NDR Sportclub“.
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Der Deutschiraner war selbst überrascht davon, dass die Pläne in der Vorwoche an die Öffentlichkeit geraten waren. Nach Abendblatt-Informationen war Teherani nicht besonders begeistert vom öffentlichen Vorpreschen. „Es rief jemand vom HSV an und sagte, dass sie glauben, dass ein Bild, das wir hatten, rausgegangen ist“, sagte Teherani, der trotz der Indiskretion daran glaubt, dass dieses Megaprojekt dem Verein gut zu Gesicht stehen würde: „Ich bin davon überzeugt, dass, wenn so etwas kommen würde, der HSV automatisch im ganzen Drive dahin kommen würde, wo sie hinwollen und hingehören.“
Modernisierung des Volksparkstadions genießt Priorität beim HSV
Wüstefeld sah sich deshalb gezwungen, sich zu dem Thema zu äußern, und versuchte am Wochenende noch einmal klarzustellen, dass die HSV-Plaza und der HSV-Tower, die von Investoren finanziert werden sollen, lediglich eine Vision seien und keineswegs ein Projekt, das unmittelbar vor der Umsetzung stünde. „Wir haben gerade ganz andere Aufgaben, die wir im Volkspark realisieren müssen. Nichtsdestotrotz gibt es eine Idee und eine Vision. Wir hatten gar nicht vor, das zu veröffentlichen“, so der HSV-Chef über das Mega-Bauprojekt im Volkspark.
Oberste Priorität hat beim Zweitligaclub die Modernisierung des Volksparkstadions, die im Winter dieses Jahres beginnen soll. An diesen Plänen ist Stararchitekt Hadi Teherani aber nicht beteiligt.