Frankfurt/Turin/Hamburg. Vor drei Jahren hatte der HSV den Serben an Frankfurt abgegeben – und profitiert jetzt vom Weiterverkauf an Juventus Turin.

Der Wechsel von Eintracht Frankfurts Europapokalheld Filip Kostic (29) zu Juventus Turin ist perfekt. Dies teilten der Europa-League-Sieger und der italienische Rekordmeister am Freitag mit. Der Serbe hatte bereits Frankfurts Reise zum Supercup-Duell gegen den Champions-League-Sieger Real Madrid in Helsinki am Mittwoch (0:2) nicht mehr angetreten. Er erhält bei Juve einen Vierjahresvertrag.

„Die Entwicklung von Eintracht Frankfurt in den vergangenen Jahren und nicht zuletzt der Gewinn der Europa League werden immer mit Filip Kostic verbunden bleiben“, sagte SGE-Sportvorstand Markus Krösche: „Aufgrund seiner großen Verdienste und seines tadellosen Verhaltens sowie des im nächsten Jahr auslaufenden Vertrags ist die gemeinsame Übereinkunft eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung.“

HSV an Kostic-Transfer zu Juventus Turin beteiligt

Laut Juve-Mitteilung liegt die Sockel-Ablöse bei zwölf Millionen Euro, durch Boni kann die Summe auf maximal 15 Millionen ansteigen. Beim HSV geht man davon aus, rund eine halbe Million Euro zu bekommen.

Die Hamburger hatten Kostic nach dem Bundesliga-Abstieg 2018 zunächst für 600.000 Euro an die Eintracht verliehen und ein Jahr später für sechs Millionen Euro ganz abbgetreten. Da der Serbe innerhalb seiner Vertragslaufzeit weiterverkauft wird, wird der HSV mit fünf Prozent am Transfergewinn beteiligt. Zur Rechnung gehört allerdings auch, dass der HSV 2016 für Kostic stolze 14 Millionen Euro an den VfB Stuttgart überwiesen hat.

Schon seit Wochen war über eine Einigung von Kostic und den Turinern berichtet worden, die Vereine benötigten allerdings Zeit zur Annäherung.

Kostic-Wechsel sorgt bei Eintracht-Chef für Irritation

Erst unmittelbar vor dem Abflug zum Supercup in Helsinki kam es zum Durchbruch in den Verhandlungen. Kostic nahm bei Instagram am Donnerstag Abschied von den Fans: „Wir haben zusammen für die Farben des Vereins geblutet, ihr auf der Tribüne und wir auf dem Feld.“

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Bei Präsident Peter Fischer sorgte allerdings der Wechselzeitpunkt für Irritationen. „Wenn du einmal die Chance hast, im Supercup gegen Real Madrid zu spielen. Vor 500 Ländern, die das Spiel irgendwo gucken, da unten auf dem Platz die Auszeichnung als bester Spieler der Europa League bekommst, und du machst es nicht, dann merke ich doch, wie versaut das Geschäft am Ende des Tages ist“, sagte der 66-Jährige.

Im Vorjahr hatte Kostic mit einem Streik bereits seinen Wechsel zu Lazio Rom forciert, damals erfolglos. Sein Vertrag wäre nach dieser Saison ausgelaufen.

Erst zu Wochenbeginn hatte es für den HSV einen deutlich satteren Nachschlag für Amadou Onana gegeben. Den 2020 ablösefrei aus der U19 des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim geholten belgischen Nationalspieler hatten die Hamburger ein Jahr später für sieben Millionen Euro an den OSC Lille transferiert. Die Franzosen verkauften den 20-Jährigen am Dienstag für 36 Millionen Euro an den FC Everton weiter. Dadurch kassierte der HSV rund fünf Millionen Euro extra, durch Boni kann sich diese Summe noch erhöhen.