Hamburg. Der Bayern-Vorstand mit HSV-Vergangenheit bricht mit einem inoffiziellen Fußballgesetz. Magath kritisiert derweil die Führungsriege.
Normalerweise gilt es als ungeschriebenes Gesetz im Fußball, dass sich Funktionäre nicht in Personalfragen anderer Vereine einmischen. Doch in Bayern gelten offenbar andere Regeln. Und so hat Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Chance, mit Felix Magath in einem Fußballtalk zu sitzen, genutzt, um den 69-Jährigen beim HSV ins Spiel zu bringen.
„Beim HSV würde ich immer auf die Kompetenzen eines Felix Magath zurückgreifen. Er kennt alles in Hamburg: die Stadt, die Führung, das Umfeld. Für Felix ist das eine Herzensangelegenheit. Das wäre eine gute Lösung, in welcher Position auch immer. Das würde ich gerne sehen“, sagte „Brazzo“, der in den 90er-Jahren 88 Pflichtspiele (21 Tore, 14 Vorlagen) für den HSV absolvierte, bei „Sky90“.
Den perfekt in den Lauf gespielten Ball nahm Magath gerne auf. Eine Anfrage des HSV habe es zwar noch nicht gegeben, aber, so fügte er schmunzelnd an: „Ich bin am Mittwoch wieder in Hamburg.“ Am Mittwoch findet im Volksparkstadion die Trauerfeier für die am 21. Juli gestorbenen HSV-Legende Uwe Seeler statt.
Magath kritisiert zerstrittenen HSV
Magath nutzte den TV-Auftritt, um berechtigte Kritik an der aktuellen Führungsriege zu äußern, da die Vorstände Thomas Wüstefeld und Jonas Boldt zerstritten sind und der Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Marcell Jansen viel zu lange zugeguckt hat. Eine Konstellation, die zum Scheitern verurteilt ist und die viele Fans mittlerweile nur noch nervt – auch Magath.
„Die Situation ist immer wieder dieselbe und auch keine neue. Wenn es Probleme in der Führung gibt, kommt das auch irgendwann unten bei der Mannschaft an“, prognostiziert Magath. „In Hamburg sagt man nicht umsonst: ‚Der Fisch stinkt vom Kopf her.‘ Wenn es diese Probleme jetzt schon gibt, will man sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn mal das ein oder andere Spiel verloren geht.“