Hamburg. Durch den Führungsstreit leidet die Außendarstellung des HSV. Bis Ende der Woche muss eine Entscheidung fallen.

Die HSV-Fans in den sozialen Medien nehmen den Führungsstreit im Volkspark mit Humor. „Breaking news: Der HSV verpflichtet den Rechtsverteidiger Klimaanlage für 6 Millionen Euro“ vermeldete eine Fanseite auf Twitter am Sonnabend. Eine Anspielung auf die Frage, was mit dem Geld passiert, das der Club durch den Weiterverkauf von Amadou Onana von OSC Lille an den FC Everton einnimmt.

Ein neuer Rechtsverteidiger, ein Stürmer und ein Flügelstürmer müssten davon noch kommen, meint Sportvorstand Jonas Boldt. Eine neue Klimaanlage, Sanitäranlagen und eine Dachmembran im Volksparkstadion – das wünscht sich sein Kollege Thomas Wüstefeld.

HSV-Führungsstreit immer peinlicher

Was im ersten Moment lustig klingt, ist alles andere als ein Witz, sondern Teil eines nicht mehr zu lösenden Führungsstreits, der den Erfolg des HSV gefährdet. Beim 1:0-Sieg gegen Heidenheim war zwar zu sehen, dass die Spieler der Vorstandskonflikt nur wenig bis gar nicht tangiert. Die Außendarstellung des Clubs leidet durch die Alleingänge der Manager aber zunehmend. Mittlerweile wird auf der Geschäftsstelle darüber gelästert, ob einer mit dem Porsche oder dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Geht’s noch peinlicher?

Henrik Jacobs ist Reporter im Sportressort des Hamburger Abendblatts.
Henrik Jacobs ist Reporter im Sportressort des Hamburger Abendblatts. © Marcelo Hernandez

In dieser Woche wird nicht nur darüber entschieden, was mit den Onana-Millionen passiert. Wüstefeld will bis Freitag sein Finanzierungskonzept für die Stadionsanierung präsentieren. Der Aufsichtsrat will sich beraten, wie es mit den Vorständen weitergeht.

Klar ist: Der HSV braucht noch einen Back-up für Stürmer Robert Glatzel. Er braucht aber sicher keine neuen Spieler mehr für sechs Millionen Euro. Was der HSV jetzt endlich braucht, ist ein Ende des unwürdigen Kindergarten-Theaters. Eine Entscheidung muss her. Spätestens Ende der Woche.