Hamburg. Der frühere HSV-Profi steht vor einem Wechsel in die Premier League – aber nicht nach London. Die Hamburger würden kräftig mitverdienen.
Nun könnte alles ganz schnell gehen: Amadou Onana befindet nur ein Jahr nach seinem Wechsel vom HSV nach Lille im Anflug auf die Premier League. Allerdings haben sich die Zielkoordinaten offenbar kurzfristig geändert. Nicht wie spekuliert West Ham United, sondern der FC Everton wird wohl das Rennen um den belgischen Nationalspieler machen. „Amadou möchte zu Everton gehen und wird nicht nach West Ham wechseln“, sagte Onanas Schwester und Beraterin Melissa dem Abendblatt. Gerüchten zufolge soll West Ham nicht bereit gewesen sein, Onanas Gehaltsforderungen zu erfüllen.
An den Konditionen des Transfers selbst würde sich wenig ändern: Wie der Londoner Verein West Ham United soll auch Everton etwa 40 Millionen Euro Ablöse bieten, um den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler aus seinem noch bis 2026 gültigen Vertrag in Lille herauszukaufen. Der Traditionsclub aus Liverpool kann finanziell aus dem Vollen schöpfen, nachdem Stürmer Richarlison für 58 Millionen Euro zu Ligarivale Tottenham Hotspur transferiert wurde.
HSV News: Onana-Wechsel zu Everton brächte mehr als sechs Millionen Euro
Der HSV würde im einen wie im anderen Fall kräftig mitverdienen. Die Hamburger hatten Onana 2021 für sieben Millionen Euro verkauft, nachdem sie ihn ein Jahr zuvor ablösefrei aus der Jugend der TSG Hoffenheim geholt hatten. Beim damaligen Meister Lille etablierte er sich auf Anhieb als Stammspieler, vor zwei Monaten debütierte er in der Nationalmannschaft.
Von jedem Euro Mehrerlös beim Weiterverkauf, so soll es damals vertraglich festgeschrieben worden sein, würde der HSV nun mit 20 Prozent beteiligt – das wären rund 6,5 Millionen Euro.
- Wüstefeld stoppt Boldt-Direktor – Interessenkonflikt im Rat
- Wie Trainer Walter mit Rückkehrer Johansson plant
Der Geldsegen würde dem HSV mehr als guttun. Weil das Transferbudget von 10,4 Millionen Euro ausgeschöpft wurde, hat der Aufsichtsrat weitere Verpflichtungen bis auf Weiteres gestoppt. Mit dem frischen Geld könnte Sportvorstand Jonas Boldt die Forderung von Trainer Tim Walter nach Verstärkungen für die offensiven Außenbahnen erfüllen. Zudem wird dringend Geld benötigt, um das Stadion für die EM 2024 zu sanieren.
Ex-HSV-Profi Kostic zu Juventus?
Eine Überweisung könnte es für den HSV auch aus Frankfurt geben. Wie die „Gazzetta dello Sport“ berichtet, bietet Juventus Turin der Eintracht zwölf Millionen Euro plus Boni für Filip Kostic.
Den serbischen Mittelfeld-Star hatten die Frankfurter vor drei Jahren für sechs Millionen Euro fest verpflichtet. Am Transfergewinn müssten sie die Hamburger mit fünf Prozent beteiligen. Kostics Vertrag beim Europa-League-Sieger gilt nur noch ein Jahr. Auch an ihm soll West Ham United Interesse haben.