Hamburg. Beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim hat sich das Walter-Team verbessert gezeigt, auch wenn noch viel Luft nach oben ist.
So langsam wird der alte Angstgegner zum Lieblingsgegner. Zum dritten Mal in Folge feiert der HSV gegen den 1. FC Heidenheim einen Heimsieg. Der 1:0-Erfolg war umkämpft, aber verdient. Weil die Hamburger sich weiter auf den Kopf von Robert Glatzel verlassen können. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: Saustark mit den Händen, saustark mit den Füßen. Wenn er jetzt auch noch Kopfballduelle gewinnen würde, könnte er wahrscheinlich in der nächsten Staffel von „Stranger Things“ mitspielen.
Heyer (bis 85.): Mit manch einer unglücklichen Aktion. Hatte aber oft das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Insgesamt solide.
David (ab 85.): Anders als gegen Rostock durfte er nach seiner Einwechslung mitfeiern.
Vuskovic: Könnte sein Geld auch als Türsteher verdienen.
Schonlau: Hätte an diesem Nachmittag die Bank von England auch alleine sichern können. An ihm kam keiner vorbei. Bester Hamburger.
Muheim: Seine Manni-Kaltz-Bananen-Gedächtnisflanke alleine war den Eintritt wert.
Meffert: Hamburgs Nummer 23 wurde zwischendurch in Manndeckung genommen wie einst Basketballlegende Michael Jordan. Hatte bei dem gebürtigen Kölner aber genauso wenig Zweck wie bei dem Bullen aus Chicago.
Bénes hat den Denkzettel nicht so richtig verstanden
Rohr (bis 51.): Wollte bei seiner Auswechslung gar nicht vom Platz gehen, was nach seinem sehr ordentlichen Aufritt sogar verständlich war.
Benes (ab 51.): Hat Walters Denkzettel nach den schwachen Spielen zuletzt noch nicht so intensiv studiert wie Lehmann seinen Spickzettel 2006 beim Elfmeterschießen.
Reis: Walters Musterschüler kann und will mehr. Nachsitzen muss er aber nicht.
Köngisdörffer (bis 74.): Sehr bemüht, aber auch sehr unglücklich. Sollte in der kommenden Woche jeden Tag nach der Einheit noch mal extra den ersten Ballkontakt üben.
Opoku (ab 74.): Half als ungewohnter Rechtsverteidiger mit, den Sieg zu sichern.
Glatzel: Der Kopf des HSV. Schon sein zweiter Saisontreffer mit der Birne. Da darf man an dieser Stelle auch gerne mal verschweigen, dass er zuvor die eine oder andere Großchancen vergab. Doch der Torjäger ist und bleibt nicht zu ersetzen.
Kittel (bis 85.): Das Abendblatt am Sonnabend: „Der HSV braucht seinen alten Kittel“. Und Kittel (zumindest in den ersten 45 Minuten) so: Hold my beer.
Bilbija (ab 85.): Hätte aus den vielen Konterchancen mehr machen müssen.