Hamburg. Der milliardenschwere Investor rügt die Vereinsführung – und äußert sich erneut zum Thema “Uwe-Seeler-Stadion“.

Nun hat sich auch Investor Klaus-Michael Kühne in die Querelen um die Führung des HSV eingeschaltet. In einem vertraulichen Schreiben, aus dem die „Bild“ zitiert, kritisiert der Milliardär die „schwache Vereinsführung“ des Zweitligisten. Vor dem Hintergrund der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Sportdirektor Michael Mutzel und Sportvorstand Jonas Boldt passt die Aussage Kühnes ins Bild.

Die Verhandlung am Dienstag vor dem Arbeitsgericht Hamburg, in der es um die Freistellung Mutzels gegangen war, hatte einen tiefen Riss innerhalb der Führungsetage mit Boldt sowie Trainer Tim Walter auf der einen und Mutzel, Vorstand Thomas Wüstefeld – an den Kühne im Oktober 2021 5,11 Prozent seiner Anteile an der HSV Fußball AG verkauft hatte – und Aufsichtsratschef Marcell Jansen auf der anderen Seite offenbart. Wie eine Zusammenarbeit künftig aussehen soll, erscheint völlig fraglich.

HSV News: Uwe-Seeler-Stadion? "Kann ohne weiteres geschehen"

Umso interessanter dürften die anstehenden Gespräche mit Kühne über die mögliche Umbenennung des Volksparkstadions in Uwe-Seeler-Stadion sein, für die der Anteilseigner offen ist. „Solange mir die Namensrechte zustehen, kann das ohne Weiteres geschehen und wird dann hoffentlich von Dauer sein. Entscheidend ist, ob die schwache Vereinsführung dies aufnimmt“, zitiert die „Bild“ aus Kühnes Schreiben.

Die derzeit fatale Außendarstellung dürfte Kühne in seinen Ansichten bestätigt haben. Dennoch will er nicht von seinem Vorhaben abrücken, einen Konsens bei der potenziellen Namensänderung des Stadions, in dem am 10. August die Trauerfeier zu Ehren Seelers stattfinden wird, zu erzielen. Darin sollen sämtliche Anteilseigner eingebunden werden.

HSV News: Mögliche Einnahmen aus Namensrechten dringend benötigt

Das Problem: Der HSV befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits steht außer Frage, dass man den legendären „Uns Uwe“ gebührend ehren möchte. Andererseits würde sich der finanziell angeschlagene Club, der angesichts der notwendigen Renovierungsarbeiten am Stadion auf eine Finanzspritze angewiesen ist, Einnahmepotenziale, die mit dem Verkauf des Namensrechtes an Wirtschaftsunternehmen einhergehen, verbauen.

HSV News: Umbenennung der Sylvesterallee in Uwe-Seeler-Allee gefordert

Inzwischen gibt es auch eine Online-Petition einiger HSV-Fans, die sich für die Umbenennung der Sylvesterallee, an der das Volksparkstadion liegt, in Uwe-Seeler-Allee stark macht. Der Vorschlag umfasst auch die Änderung der Anschrift des Stadions von Hausnummer 7 auf 9 - Seelers Trikotnummer. "Stadionnamen sind heutzutage leider leicht vergänglich und Vergänglichkeit darf es in dieser Sache nicht geben", schreiben die Unterstützer der Idee. Bis Dienstagmittag hatten rund 160 Personen die Petition unterschrieben.

Ebenfalls am Mittwoch reichte die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona einen Antrag zur "Würdigung des Ehrenbürgers der Freien und Hansestadt Hamburg Uwe Seeler durch die neue Namensgebung der bisherigen Sylvesterallee in "Uwe-Seeler-Allee"" ein. Hierin wird die Behörde für Inneres und Sport darum gebeten, sich auf Ebene der Fachbehörden und des Senates dafür einzusetzen, dass die Umbenennung in "angemessener Frist" erfolgt.