Hamburg. HSV-Vorstand Wüstefeld will nun die Sanierungsarbeiten beauftragen. Zugleich schafft er ein neues Management Board.
Manchmal ist es gar nicht mal schlecht, wenn man seiner Zeit ein wenig voraus ist. So war das auch am Freitag, als der HSV und die Mitarbeiter der Uefa entschieden, ihren für 15.30 Uhr geplanten Gipfel rund um die EM-Kosten für das Volksparkstadion bereits um 14 Uhr steigen zu lassen. Der Hintergrund: Weil am Hamburger Flughafen die Hölle los sei, wollten die Uefa-Vertreter vor ihrem Rückflug um kurz nach 19 Uhr kein unnötiges Risiko eingehen. Passend zum Thema wurde also 90 Minuten eher gesprochen.
Und zu besprechen gab es jede Menge. HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld hatte gleich drei Themenfelder, bei denen er die Uefa von kostengünstigeren Modellen überzeugen wollte: Klimatechnik, Sanitäranlagen und die Versorgungstechnik. Und tatsächlich ist es ihm gelungen, ein paar Sanierungsarbeiten in die Zukunft zu verschieben, um Kosten zu sparen. Zugleich einigten sich alle Parteien darauf, dass alle fünf EM-Spiele in Hamburg wie erwartet stattfinden werden. „Es war ein sehr konstruktives und sinnvolles Gespräch“, sagte Wüstefeld nach dem Gipfel.
HSV will Arbeiten am Stadion beauftragen
Wie das Abendblatt erfuhr, will Wüstefeld in der kommenden Woche die benötigten Arbeiten, die im Winter in der WM-Pause vollzogen werden sollen, veranlassen. Ob sein finanzielles HSV-Ziel, auch im Geschäftsjahr 2022/23 eine schwarze Null zu schreiben, durch die Sanierungsarbeiten gefährdet ist, soll erst in den kommenden Tagen geklärt werden.
- Vagnoman reist ins HSV-Trainingslager, Johansson aussortiert
- HSV-Wunschkandidat Emir Sahiti nicht mehr im Kader bei Split
- HSV: Vagnoman noch da, aber Suche nach Nachfolger läuft bereits
Vertreter der Stadt Hamburg waren bei dem Gipfel lediglich zugeschaltet, wobei Sportsenator Andy Grote und Staatsrat Christoph Holstein schon vorher deutlich gemacht hatten, dass man dem HSV kein weiteres Mal unter die Arme greifen würde.
Im Zuge des Rückkaufs des Stadiongrundstück für 23,5 Millionen Euro hatte der HSV eine Verpflichtungserklärung (liegt dem Abendblatt vor) unterzeichnet, nach der der Club sich bekannt hatte, „die für die Uefa Euro 2024 gemäß Tournament Requirements und Stadionvertrag erforderlichen Maßnahmen im Stadion und im Stadionareal fristgerecht durchzuführen sowie die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten zu tragen.“
HSV schafft Management Board
Schon vor dem Gipfel hatte der HSV-Vorstand eine weitere Baustelle beackert. Der Club gab bekannt, dass Cornelius Göbel (CMO), Eric Huwer (COO) und Marieke Patyna (CSO) die neue dreiköpfige Führungsebene unterhalb des Vorstands bilden. Oder wie es der HSV auf neudeutsch nennt: Management Board.