Hamburg. HSV-Trainer Tim Walter verrät seine Pläne mit Neuzugang Giorgi Chakvetadze und äußert sich zu verpassten weiteren Transfers.
Giorgi Chakvetadze ist erst seit vier Tagen beim HSV, doch viel Zeit zum Eingewöhnen bekommt er nicht. Am vergangenen Freitag, einen Tag nach seiner Verpflichtung vom belgischen Topclub KAA Gent, debütierte der 22 Jahre alte Georgier bereits für den HSV. Bei der 1:5-Testspielpleite gegen den dänischen Erstliga-Tabellenführer FC Midtjylland kam Chakvetadze in der zweiten Halbzeit zum Einsatz und deutete sein Talent an.
Am heutigen Montag trainierte er schließlich erstmals mit seinen neuen Mitspielern. Und schon in fünf Tagen könnte sein Pflichtspieldebüt folgen, wenn der HSV bei Tabellenführer Darmstadt 98 (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) antritt.
Zumindest deutete sein Trainer Tim Walter an, dass er sich einen Kurzeinsatz von Chakvetadze vorstellen könne. „Ich glaube, dass er noch kein ganzes Spiel machen kann. Das ist klar“, sagte der Coach und ergänzte mit Blick auf den Test gegen Midtjylland: „Er kann aber für Impulse sorgen, wenn er reinkommt. Das hat er ja auch gezeigt.“
Walter und die Liebe bei HSV-Zugang Chakvetadze
Generell ist Walter nach den ersten Eindrücken zufrieden mit seinem neuen Spieler. Vor allem, wenn dieser den Ball habe. Aber: „Was er lernen muss, ist intensiver zu werden.“ Auf Nachfrage bejahte der HSV-Coach, dass er damit vor allem das Defensivspiel meine. Doch daran könne man ja arbeiten. „Insgesamt ist er willig, er möchte lernen. Das ist für mich das Entscheidende“, sagte Walter, der den flexiblen Offensivspieler angesichts seiner Leidensgeschichte vorerst in Watte packen will.
Gerade einmal elf Ligaspiele hat Chakvetadze in den zurückliegenden eineinhalb Jahren für Gent bestritten. Zunächst bremste ihn eine langwierige Knieverletzung aus, dann fiel er bei Trainer Hein Vanhaezebrouck in Ungnade. Seit Ende November stand der Youngster schließlich nicht einmal mehr im Spieltagskader der Belgier. Es folgte die halbjährige Flucht per Leihe nach Hamburg, wo ihm Walter wieder zu alter Stärke verhelfen soll.
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Die fehlende Spielpraxis merke man Chakvetadze an, sagte der HSV-Trainer, das sei logisch. „Ihm fehlen die Abläufe, auch das Vertrauen in sich selber.“ Doch Walter wisse bereits, wie er diese Thematik angehen könne. „Er hat vieles durchgemacht und braucht jetzt ein bisschen Liebe.“
HSV verpasst Transfers: Das sagt Walter
Chakvetadze ist der einzige Neuzugang des HSV in diesem Winter. Alle weiteren Pläne auf dem Transfermarkt haben sich am sogenannten Deadline-Day zerschlagen.
Doch Walter hegt keinen Groll nach der verpassten Chance, den Kader zu verstärken. „Ich mache mir keine Sorgen“, sagte er angesichts des offensichtlichen Qualitätsvakuums im Offensivbereich, wo nur die erste Garde aufstiegswürdig besetzt ist.
Die fehlende Qualität der Reservisten soll durch Teamgeist kompensiert werden. „Die Jungs gehen gut miteinander um. Es ist ein eingeschworener Haufen, der alles füreinander tut“, freut sich Walter, der auch etwas Positives an dem kleinen Kader sieht. „So wissen die Jungs“, sagt der HSV-Coach, „dass sie immer die Chance haben, auch zu spielen.“
Das ist auch der Grund, warum Chakvetadze den Weg nach Hamburg auf sich genommen hat.