Der Mittelfeldspieler zeigt endlich die Leistung, für die er für viel Geld aus Kiel geholt wurde. Thioune ist voll des Lobes.

Die HSV-News am Sonntag, den 24. Januar 2021:

Vagnoman droht dem HSV auszufallen

Daniel Thioune muss beim Auswärtsspiel am kommenden Dienstag bei Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr) voraussichtlich auf Josha Vagnoman verzichten. Der Rechtsverteidiger des HSV ist am Sonnabend beim Sieg in Braunschweig (4:2) umgeknickt und droht nun auszufallen. "Josha macht uns ein bisschen Sorgen", sagte Thioune am Sonntagnachmittag. "Er hat einen ordentlichen Schlag abbekommen. Sein Knöchel ist geschwollen. Wir wissen noch nicht ganz genau, was er hat und warten die Diagnose ab. Es stellt schon ein Risiko dar, ihn mit nach Düsseldorf zu nehmen."

Mögliche Ersatzkandidaten für Vagnoman wären sowohl Moritz Heyer als auch der wiedergenesene Jan Gyamerah.

Wie Thioune HSV-Gegner Düsseldorf einschätzt

Blickt man auf die Bilanz der vergangenen sieben Spieltage, ist Düsseldorf (17 Punkte: fünf Siege, zwei Unentschieden) das zweitformstärkste Team hinter dem HSV (19 Punkte: sechs Siege, ein Unentschieden). Dementsprechend stellt sich Thioune auf ein Spitzenspiel ein. "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die Fortuna nicht zu Unrecht da oben steht und den Anspruch hat, die Liga wieder zu verlassen."

Und weiter: "Sie sind sehr reif und sehr resistent. Sie gehören aktuell zu den Top-Mannschaften dieser Liga und werden sicher auch bis zum Ende oben bleiben." Besonders imponiert hat dem HSV-Coach vor allem die Comeback-Qualitäten im Heimspiel gegen Fürth (3:3), als Düsseldorf bereits 0:2 zurücklag. "Sie haben eine Mentalität und geben nicht auf. Das haben sie erst gegen Fürth gezeigt."

Kinsombi plötzlich Thiounes verlängerter Arm

Mit sechs Scorer-Punkten aus den vergangenen sechs Spielen ist David Kinsombi so etwas wie der Mann der Stunde beim HSV. Dabei galt der im Sommer 2019 für drei Millionen Euro aus Kiel verpflichtete Mittelfeldspieler bereits als Fehleinkauf. Nachdem der 25-Jährige schwer in die Saison gefunden hat, ist er nun aber gesetzt in der ersten Elf. "Ich bin sehr froh, dass bei ihm der Knoten nach einem schwierigen Start geplatzt ist", sagte Thioune, für den sich Kinsombi sogar als eine Art verlängerter Arm auf dem Platz entwickelt hat. "David verhält sich sehr strategisch auf dem Platz. Ich gebe ihm häufiger mal Informationen am Spielfeldrand, weil er relativ schnell gute und schnelle Entscheidungen im Mittelfeld treffen kann."

Ein häufiges Bild in den vergangenen Wochen: Kinsombi soll die taktischen Anweisungen von HSV-Trainer Thioune umsetzen.
Ein häufiges Bild in den vergangenen Wochen: Kinsombi soll die taktischen Anweisungen von HSV-Trainer Thioune umsetzen. © Witters

Einmal angefangen, geriet Thioune regelrecht ins Schwärmen bei Kinsombi, der in Braunschweig doppelt traf: "Er schöpft sein Potenzial ab, ist gut in den Zweikämpfen drin und hat seine Qualitäten bei der Strafraumbesetzung. Seine Torvorlagen und Tore zeigen aktuell seinen Stellenwert. Er bereitet uns Freude", sagte der HSV-Coaches, der abschließend noch die Vielseitigkeit seines Profis lobte. "Er hat ein ganz spannendes Profil."

HSV setzt in Braunschweig seine Erfolgsserie fort

Der HSV konnte in Braunschweig über den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen jubeln.
Der HSV konnte in Braunschweig über den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen jubeln. © WITTERS | Tim Groothuis
Braunschweigs Felix Kroos (r.) schießt das 1:0. HSV-Torwart Sven Ulreich streckt sich vergeblich.
Braunschweigs Felix Kroos (r.) schießt das 1:0. HSV-Torwart Sven Ulreich streckt sich vergeblich. © dpa | Swen Pförtner
Felix Kroos (M.) schickt sich an, sein erstes Tor für die Eintracht mit Marcel Bär (l.) zu feiern.
Felix Kroos (M.) schickt sich an, sein erstes Tor für die Eintracht mit Marcel Bär (l.) zu feiern. © dpa | Swen Pförtner
Marcel Bär (M.) überwindet HSV-Torwart Sven Ulreich: Braunschweig führt 2:0.
Marcel Bär (M.) überwindet HSV-Torwart Sven Ulreich: Braunschweig führt 2:0. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Torschützen unter sich: Simon Terodde (l.) erzielte seinen 17. Saisontreffer, David Kinsombi traf sogar doppelt.
HSV-Torschützen unter sich: Simon Terodde (l.) erzielte seinen 17. Saisontreffer, David Kinsombi traf sogar doppelt. © WITTERS | TimGroothuis
Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic (r.) beschwerte sich später, dass ihm HSV-Torjäger Simon Terodde (M.) beim Anschlusstreffer von David Kinsombi im Abseits stehend die SIcht versperrt habe.
Braunschweigs Torwart Jasmin Fejzic (r.) beschwerte sich später, dass ihm HSV-Torjäger Simon Terodde (M.) beim Anschlusstreffer von David Kinsombi im Abseits stehend die SIcht versperrt habe. © WITTERS | TimGroothuis
Hamburgs Jeremy Dudziak (l.) und David Kinsombi (M.) feiern noch den Ausgleich, Torschütze Simon Terodde hat es eilig.
Hamburgs Jeremy Dudziak (l.) und David Kinsombi (M.) feiern noch den Ausgleich, Torschütze Simon Terodde hat es eilig. © dpa | Swen Pförtner
Der eingewechselte Aaron Hunt drehte mit seinem Tor zum 3:2 für den HSV das Spiel.
Der eingewechselte Aaron Hunt drehte mit seinem Tor zum 3:2 für den HSV das Spiel. © WITTERS | TimGroothuis
HSV-Torschütze Aaron Hunt (r.) wird von Simon Terode auf den Arm genommen.
HSV-Torschütze Aaron Hunt (r.) wird von Simon Terode auf den Arm genommen. © dpa | Swen Pförtner
Das ist wie fliegen: HSV-Spielmacher Aaron Hunt (r.) hebt im Zweikampf mit Brian Behrendt ab.
Das ist wie fliegen: HSV-Spielmacher Aaron Hunt (r.) hebt im Zweikampf mit Brian Behrendt ab. © WITTERS | TimGroothuis
Hohes Bein? Kopf zu tief! Braunschweigs Marcel Bär (r.) taucht gegen HSV-Verteidiger Josha Vagnoman ab.
Hohes Bein? Kopf zu tief! Braunschweigs Marcel Bär (r.) taucht gegen HSV-Verteidiger Josha Vagnoman ab. © WITTERS | TimGroothuis
Braunschweigs Lasse Schlüter (r.) hakt sich bei HSV-Rechtsaußen Bakery Jatta unter.
Braunschweigs Lasse Schlüter (r.) hakt sich bei HSV-Rechtsaußen Bakery Jatta unter. © dpa | Swen Pförtner
HSV-Spielmacher Jeremy Dudziak (M.) tunnelt Braunschweigs Neuling Oumar Diakhite.
HSV-Spielmacher Jeremy Dudziak (M.) tunnelt Braunschweigs Neuling Oumar Diakhite. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius (r.) rückt Braunschweigs Nikolai Rehnen auf die Pelle.
HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius (r.) rückt Braunschweigs Nikolai Rehnen auf die Pelle. © Getty Images | Martin Rose
Fabio Kaufmann von Eintracht Braunschweig steht günstiger zum Ball als HSV-Kapitän Tim Leibold.
Fabio Kaufmann von Eintracht Braunschweig steht günstiger zum Ball als HSV-Kapitän Tim Leibold. © WITTERS | Tim Groothuis
Braunschweigs Brian Behrendt (l.) behauptet gegen HSV-Kapitän Tim Leibold den Ball.
Braunschweigs Brian Behrendt (l.) behauptet gegen HSV-Kapitän Tim Leibold den Ball. © WITTERS | Tim Groothuis
Hamburgs David Kinsombi (l.) ist vor Braunschweigs Jannis Nikolaou am Ball.
Hamburgs David Kinsombi (l.) ist vor Braunschweigs Jannis Nikolaou am Ball. © dpa | Swen Pförtner
HSV-Kapitän Tim Leibold (r.) schirmt den Ball gegen Braunschweigs Fabio Kaufmann ab.
HSV-Kapitän Tim Leibold (r.) schirmt den Ball gegen Braunschweigs Fabio Kaufmann ab. © Getty Images | Martin Rose
HSV-Verteidiger Toni Leistner (r.) versucht Eintracht-Profi Nick Proschwitz vom Ball zu trennen.
HSV-Verteidiger Toni Leistner (r.) versucht Eintracht-Profi Nick Proschwitz vom Ball zu trennen. © WITTERS | Tim Groothuis
Eintracht-Profi Patrick Kammerbauer (l.) geht im Zweikampf mit David Kinsombi vom HSV zu Boden.
Eintracht-Profi Patrick Kammerbauer (l.) geht im Zweikampf mit David Kinsombi vom HSV zu Boden. © WITTERS | TimGroothuis
Braunschweigs Marcel Baer (l.) hält sich HSV-Verteidiger Josha Vagnoman vom Leib.
Braunschweigs Marcel Baer (l.) hält sich HSV-Verteidiger Josha Vagnoman vom Leib. © WITTERS | Tim Groothuis
HSV-Angreifer Sonny Kittel (M.) versucht es mit einem Distanzschuss, Braunschweigs Patrick Kammerbauer (l.) und Fabio Kaufmann kommen zu spät.
HSV-Angreifer Sonny Kittel (M.) versucht es mit einem Distanzschuss, Braunschweigs Patrick Kammerbauer (l.) und Fabio Kaufmann kommen zu spät. © WITTERS | Tim Groothuis
Auf Ballhöhe: der formstarke HSV-Angreifer Bakery Jatta.
Auf Ballhöhe: der formstarke HSV-Angreifer Bakery Jatta. © WITTERS | TimGroothuis
HSV-Trainer Daniel Thioune will mit einem Sieg bei Eintracht Braunschweig die Hinrunde der 2. Bundesliga als Tabellenerster abschließen.
HSV-Trainer Daniel Thioune will mit einem Sieg bei Eintracht Braunschweig die Hinrunde der 2. Bundesliga als Tabellenerster abschließen. © Getty Images | Martin Rose
Braunschweigs Trainer Daniel Meyer stellte gegen den HSV seine Abwehr auf eine Viererkette um.
Braunschweigs Trainer Daniel Meyer stellte gegen den HSV seine Abwehr auf eine Viererkette um. © Getty Images | Martin Rose
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Trotz Patzer: Darum ist Leistner "unverzichtbar"

Über einen anderen Spieler fand Thioune dagegen nicht ausschließlich lobende Worte. Toni Leistner hatte sich nach einigen Vorfallen zu Saisonbeginn (Tribünensturm in Dresden, Rote Karte in Fürth) zuletzt eigentlich stabilisiert. In Braunschweig verschuldete er allerdings das Gegentor zum zwischenzeitlichen 0:2 mit einer unglücklichen Kopfballrückgabe, die unfreiwillig zur Vorlage für Torschütze Bär wurde. "Es reicht mit den Klöpsen", sagte Thioune am Sonntag.

Insgesamt sei er aber zufrieden mit den Leistungen seines Abwehrchefs. "Seine Mentalität und seine Qualität, mit Rückschlägen umzugehen, macht ihn für uns unverzichtbar. Er kann abschütteln und sucht bei eigenen Fehlern nicht die Schuld bei anderen", sagte der HSV-Coach. "Toni schiebt die Mannschaft mit an und führt die Kabine." Damit Leistner ein Patzer wie in Braunschweig nicht noch einmal passiert, rasierte ihm Kapitän Tim Leibold nun die Haare.

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Holt der HSV noch Wintertransfers?

Ob der HSV noch auf dem Transfermarkt aktiv wird, ließ Daniel Thioune offen. "Wir können sicherlich immer noch auf Situationen reagieren“, sagte er. "Aber der Kader macht es aktuell ja nicht so schlecht. Ich glaube, dass wir in allen Bereichen richtig gut aufgestellt sind.“ Die Transferperiode läuft noch bis zum 1. Februar. Mit Blick auf die für Transfers verantwortliche sportliche Führung um Vorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel sagte Thioune: "Wir haben aber eine Abteilung, die Augen und Ohren offen hält."

HSV-Verfolger Bochum patzt, Kiel schließt auf

Bochum hat überraschend Boden auf den HSV verloren. Der VfL kam beim abstiegsbedrohten SV Sandhausen nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und hat als Tabellenzweiter nun drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus der Hansestadt. Direkt hinter Bochum mit einem Zähler weniger liegt nun Kiel nach dem 2:0 (1:0) bei Darmstadt 98. Sechs Punkte hinter den Störchen liegt weiterhin Hannover 96, die Niedersachsen schöpften aber durch den souveränen 5:2-Erfolg in Nürnberg neue Hoffnung im Aufstiegskampf.

Die Tabelle nach 17 Spieltagen:

  • 1. HSV: 36 Punkte
  • 2. Bochum: 33 Punkte
  • 3. Kiel: 32 Punkte
  • 4. Düsseldorf: 31 Punkte
  • 5. Fürth: 29 Punkte
  • 6. Hannover: 26 Punkte